Coburger Staatsanwaltschaft ermittelt

Als Reinhold Demantke von einem USA-Urlaub zurückkommt, ist sein 2000 Quadratmeter großes Grundstück abgeholzt. Die Justiz ermittelt jetzt zum zweiten Mal.
Helmut Reister |
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Hier standen mal Bäume. Der Oberstaatsanwalt findet: „Es kann ja nicht sein, dass sich ein Wald in Luft auflöst. Dazu war ein erheblicher Aufwand nötig.“
Micahel Wunder Hier standen mal Bäume. Der Oberstaatsanwalt findet: „Es kann ja nicht sein, dass sich ein Wald in Luft auflöst. Dazu war ein erheblicher Aufwand nötig.“

Coburg - Oberstaatsanwalt Anton Lohneis hatte beruflich schon mit vielen Paragraphen des Strafgesetzbuches zu tun. Serienmörder gehörten zu seiner Kundschaft, trickreiche Betrüger, skrupellose Vergewaltiger. „Es gibt anscheinend nichts, was es nicht gibt“, sagt der Chef der Coburger Staatsanwaltschaft mit Blick auf einen Fall, den er unbedingt lösen will.

 

Geklaut wurde nämlich: ein ganzer Wald. Reinhold Demantke ist der Besitzer des Waldstückes, das man eigentlich nicht mehr als solches bezeichnen kann. Als er vor rund drei Jahren von einer Urlaubsreise aus Amerika wieder heim in die beschauliche oberfränkische Gemeinde Nordhalben kam, war sein Wald (2000 Quadratmeter) einfach weg, abgeholzt bis auf den letzten Baum, komplett abtransportiert.

Der Waldbesitzer ohne Wald erstattete Anzeige. Mit dem Ergebnis der Ermittlungen, die mit einem Prozess vor dem Amtsgericht zu Ende gingen, konnte Reinhold Demantke nicht zufrieden sein. Einem Unternehmen, das zur Zeit des mysteriösen Bäumeverschwindens auf einem Nachbargrundstück schwere Schneebruchschäden beseitige, konnte ebenso wenig eine Beteiligung am Diebstahl nachgewiesen werden, wie etlichen Arbeitern.

Außer seinem Wald war Reinhold Demantke jetzt auch noch 3000 Euro an Anwalts- und Gerichtskosten los. Jetzt darf er allerdings neue Hoffnung schöpfen, denn auch Oberstaatsanwalt Lohneis lässt der ungeklärte Walddiebstahl nicht los. „Wir haben erneute Ermittlungen in dieser Sache aufgenommen. Im Moment noch gegen Unbekannt“, erklärt er und fügt noch hinzu: „Es kann ja nicht sein, dass ein Wald spurlos verschwindet und sich in Luft auflöst. Dazu war ein erheblicher Aufwand nötig.“

 

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