COB: US-Army sucht neue Civillians on the Battlefield für Truppenübung in Hohenfels

Sie suchen einen neuen Job? Wie wäre es dann damit: Statist für Rollenspiele der US-Army. Die sucht nämlich derzeit wieder COBs, Zivilisten auf dem Kriegsplatz.
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In Hohenfels trainieren NATO-Truppen für Kriseneinsätze aller Art. Sie können als "Zivilist auf dem Gefechtsfeld" dabei sein.
EPA/Sgt. Christina Dion/dpa In Hohenfels trainieren NATO-Truppen für Kriseneinsätze aller Art. Sie können als "Zivilist auf dem Gefechtsfeld" dabei sein.

München - Wenn Sie gerade unzufrieden mit ihrem Job sind und mal Lust haben, in einem Bereich zu arbeiten, den nicht viele Menschen kennen, außerdem im Idealfall ein Faible für (Kriegs-)Rollenspiele haben, dann wäre das vielleicht etwas für Sie: Die US-Army sucht derzeit wieder sogennante "Civillians on the Battlefield", Zivilisten auf dem Schlachtfeld also.

Doch keine Sorge, das Ganze ist laut Stellenbeschreibung ungefährlich - geschossen wird lediglich mit Platzpatronen. Als Cob haben Sie einen Sender umgeschnallt und wenn Sie getroffen werden, dann müssen Sie sich tot stellen oder einen Verletzten spielen.

Afghanistan in Hohenfels

Dienstort ist der Truppenübungsplatz Hohenfels (zwischen Nürnberg und Regensburg), die An- und Abreise wird gestellt. Gespielt beziehungsweise geübt wird drei Wochen durchgehend, inklusive des Wochenendes. Bewerber, die afghanisch oder russisch können, werden bevorzugt gesucht, deutsch und englisch sind Grundvoraussetzungen.

Aufstiegschancen oder so haben Sie keine. Mal sind Sie ein Bürgermeister, mal ein Viehzüchter oder ein Ladenbesitzer in einem kleinen afghanischen Dorf. Je nachdem, was Ihnen die Chefs halt sagen. Wie in einem normalen Betriebspraktikum quasi.

Das Dorf gibt es tatsächlich, auf dem Übungsgelände sind bis zu zehn künstliche Dörfer angelegt, jeweils mit circa 30 Häusern. Wenn Sie Bürgermeister sind (dazu sollten Sie aber am besten afghanisch können), müssen Sie mit den einrückenden Soldaten verhandeln - und dann zusehen, wie die durch die Häuser patroullieren und den ein oder anderen Terroristen ausschalten oder Ziele für die Drohnen auskundschaften.

Kein langweiliger Bürojob

Wenn Sie bis hier immernoch Interesse haben, dann werden Sie wahrscheinlich auch die Arbeitsbedingungen nicht schrecken. Untergebracht werden Sie "in Stockbetten in Soldatenunterkünften oder Häusern und Zelten auf dem Übungsgelände" - es gibt aber getrennte Toiletten und Waschräume. Die Häuser in der Dörfern haben Heizung und Elektrizität. "Und meist auch einen Wasseranschluss".

Fotos von ihrem Abenteuer auf dem "Kriegsschauplatz" dürfen Sie aber keine machen, Handys und Tablets sind streng verboten. WLan und Mobilfunknetz gibt es auch keines, das gibt es ja auch in den seltensten Fällen in den Krisengebieten dieser Welt. Mahlzeiten bekommen Sie dreimal am Tag, es kann aber passieren, dass Sie auch nur eine Feldration serviert bekommen. Um 5 Uhr Früh werden Sie geweckt, um 6 gibt's Frühstück und ab 7 Uhr schlüpfen Sie dann in Ihre Rolle. Wann und ob Sie "erschossen" werden, hängt natürlich von der Art der Übung ab.

Sollte Sie all das nicht schrecken, dann sei auch das noch gesagt: Für Ihren Einsatz bekommen Sie zwischen 88 und 120 Euro pro Tag, die Beschäftigung ist sozialversicherungspflichtig. Der nächste Termin für's große "real-live"-Nato-Rollenspiel ist Ende April, Bewerbungen werden noch angenommen.

Überstehen Sie den umfassenden Sicherheitscheck, bekommen Sie vier Wochen vor dem Start Bescheid.

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