Clubstars: So feiern sie Weihnachten

Von Skifahren in Norwegen bis Heimaturlaub in Israel ist alles dabei. Aber die meisten zieht’s zur Familie, nur Schäfer muss auch ins Rehazentrum
von  Abendzeitung
Idyllische Hütte mit Sauna in Norwegen: Trainer Dieter Hecking geht über Weihnachten zum Skifahren.
Idyllische Hütte mit Sauna in Norwegen: Trainer Dieter Hecking geht über Weihnachten zum Skifahren. © News 5

Von Skifahren in Norwegen bis Heimaturlaub in Israel ist alles dabei. Aber die meisten zieht’s zur Familie, nur Schäfer muss auch ins Rehazentrum

NÜRNBERG Das Pokal-Achtelfinale bei Kickers Offenbach letzten Dienstag sollte der krönende Abschluss eines erfolgreichen Club-Jahres werden. Pustekuchen. Die Partie wird am 18./19. Januar nachgeholt. Siegen die Schützlinge von Trainer Dieter Hecking am Bieberer Berg steht nur eine Woche später das Viertelfinale bei den „Freunden“ von Schalke 04 an.

Nach einem Husarenritt in der abgelaufenen Rückrunde, inklusive souverän gemeisterter Relegation gegen Augsburg, und famosen 22 Punkten nach 17 Spieltagen, haben sich Käpt’n Andy Wolf & Co. die freien Tage bis 2. Januar redlich verdient. Die AZ verrät, wo und wie die Club-Stars Weihnachten feiern.

"Schlesische Weißwürste mit Kraut und Kartoffeln"

„Für einen richtigen Urlaub ist die Zeit zu kurz. Wegfahren oder - fliegen lohnt sich nicht“, denkt sich Abwehrchef Wolf. „Ohnehin ist Weihnachten ein Fest der Familie. An Heiligabend feiern wir beim Onkel meiner Frau Sandra in der Pizzeria Adria in Altdorf, an den Feiertagen kommt die komplette Familie zu uns nach Hause. Da gibt es dann schlesische Weißwürste mit Kraut und Kartoffeln.“

Auf Selbstversorgung ist Trainer Hecking angewiesen bei seinem Skiurlaub mit Kind und Kegel in Norwegen in der Nähe von Lillehammer. Alle fünf Kinder und Gattin Kerstin sind auf der angemieteten Berghütte dabei. Der Clou: „Sind keine Wolken da, haben wir den ganzen Tag Sonne“, verrät Hecking. Noch besser: „Die Hütte hat sogar eine Sauna.“

Julian und die Großfamilie

In die Luft gehen dagegen Mehmet Ekici und Ilkay Gündogan. Das Duo ist mit dem Kölner Taner Yalcin und Leverkusens Burak Kaplan in Istanbul. „Weihnachten sind auch für mich als Moslem besondere Tage“, verrät Ilkay. „Als Kind hat meine Familie Freunde in Gelsenkirchen an diesen Tagen oft besucht. Das war kein Kulturschock, sondern richtig schön, gemeinsam mit Christen dieses Fest zu feiern.“

„Neuzugang“ Rubin Okotie, bislang aufgrund seiner Verletzungsmisere eher Stand-by-Profi, reist zu seiner Mama Susanne nach Wien. „Ihr Geschenk werde ich – wie immer – erst auf den letzten Drücker kaufen“, grinst Rubin verschmitzt: „Abends gehen wir mit Bekannten in ein Restaurant, das hat Tradition bei uns.“ Ohne seinen Vater. „Zu ihm, er lebt inzwischen in Nigeria, habe ich schon seit meinem fünften Lebensjahr keinen Kontakt. Das ist aber nicht schlimm, ich bin es nicht anders gewohnt. Wir werden dennoch eine sehr schöne Zeit verbringen.“

Julian Schieber hat dagegen gleich „zwei Großfamilien“ zu versorgen. Seine und die seiner Freundin. „Weihnachten wird also eine englischen Woche für mich“, unkt der Stürmer, der sich „riesig auf das Raclette bei meiner Oma freut.“ Kulinarisch lässt es sich auch Mike Frantz im heimischen Saarbrücken gutgehen: „Der 24. ist für Papa, Mama, die Geschwister und die Omas reserviert. Bislang gab es immer Schweinefilet, mittlerweile bevorzuge ich aber Geflügel. Das schmeckt mir besser. Am ersten Feiertag geht es zu den Schwiegereltern in spe in die saarländische Pfalz nach Zweibrücken. Da gönne ich mir dann ein schönes Steakchen vom Rind.“

"Naturbursch" Pino feiert in Nürnberg

Von Heimweh sind die Cluberer Almog Cohen und Robert Mak geplagt. „Nach fast sechs Monaten sehe ich endlich meine Familie wieder“, freut sich Cohen auf den Trip nach Israel und seine Freundin: „Sie dient derzeit noch in der Armee, wird aber nach ihren Dienstende im Mai zu mir nach Nürnberg ziehen.“ Weihnachten ist für den gläubigen Juden „natürlich nicht das, was es für Christen ist. Aber es sind die besten Tage im Jahr: kein Training, kein Spiel, aber viele Partys“.

Mak feiert doppelt, wenn auch zeitversetzt. Zunächst in Bratislava mit seiner Freundin, die er, als er noch bei Manchester City kickte, über das Internet kennengelernt hatte. „Im Januar kommen dann meine Eltern aus Manchester nach Nürnberg und wir holen Weihnachten nach.“ Robbys fester Vorsatz: „Beim Essen werde ich aufpassen, damit ich im Trainingslager nicht erst drei Kilo runterschwitzen muss.“

Während Jens Hegeler noch schnell „original Nürnberger Lebkuchen für meine Familie in Köln eingekauft hat“, muss Torhüter Raphael Schäfer aufgrund einer Oberschenkelzerrung den Spagat Zwischen „ausspannen mit der Familie“ und Reha-Maßnahmen meistern. Erstmals in der Noris verbringt Javier Pinola „Weihnachten und Silvester. Ich habe auch schon einen Weihnachtsbaum, wobei meine Frau Plastikbäume bevorzugen würde“, verrät der argentinische „Naturbursch“, der bislang immer die Strapazen eines Trips nach Buenos Aires auf sich genommen hatte.Markus Löser

Mehr über den Club und was Schalke-Trainer Felix Magath über das mögliche Viertelfinale gegen den FCN denkt, lesen Sie in Ihrer Weihnachts-Ausgabe.

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