Club: Zwei Böcke und ein Doppelpack von Eigler

Mintal rettet in letzter Minute ein 3:3 gegen Fenerbahce. Oenning: Kampf um Plätze beginnt
FRIEDRICHSHAFEN Trotz böser Schnitzer sprang für den Club beim Test gegen Fenerbahce Istanbul in Friedrichshafen am Samstag ein respektables Ergebnis vor 5500 fanatischen türkischen Fans und etwa 500 FCN-Anhängern heraus: Ein 3:3 (1:2) nach Toren von Christian Eigler (2) und Marek Mintal, bei Gegentreffern von David (2) und Emre. Wobei die von Christoph Daum trainierten Mannen vom Bosporus bei ihren ersten beiden Treffern von kapitalen Fehlern der FCN-Abwehr profitierten.
Erstes Gegentor schon nach 111 Sekunden
Nach nur 111 Sekunden war Javier Pinola mit dem Ball am Fuß ausgerutscht, David schob locker ein. Kein Beinbruch für Trainer Michael Oenning, denn: „Das ist schon viel Größeren passiert“. Schon deutlich saurer war ihm der „Bock“ von Torhüter Raphael Schäfer aufgestoßen. Der hatte nach einem Rückspiel alle Zeit, die Kugel aus der Gefahrenzone zu bugsieren. Schäfer visierte jedoch den völlig überraschten Jaouhar Mnari am Sechzehner an. Emre überrumpelte den Tunesier – drin das Ding! Schäfer war wütend auf sich, der Trainer auf ihn: „Das hat mich richtig gewurmt und wiederholt sich hoffentlich nicht wieder.“
Eine Katastrophe drohte dem Club dennoch nicht im Zeppelinstadion. „Die Türken haben teilweise schon sehr pomadig gespielt“, war auch Oenning nicht verborgen geblieben. Was wohl an der Mentalität der mit teilweise übertrieben zaubernden Brasilianern (unter anderem Weltmeister Roberto Carlos, Alex de Souza, David) gespickten Truppe lag. Optisch hatte der Club die Partie im Griff, bekam aber nichts geschenkt. Und Mintal belohnte den „Ruhmreichen“ fast in letzter Sekunde mit dem verdienten Ausgleich.
"Mareks Tor war wichtig für unser Selbstvertrauen "
„Mareks Tor war wichtig für unser Selbstvertrauen“, strahlt auch Doppel-Knipser Eigler. Der kommentierte nicht – wie letzte Saison – nahezu jede misslungene Situation mit Abwinken und Nachmaulen: „Ich will mich bessern“, bekannte der Stürmer. Und durfte sich durchaus als Punktsieger fühlen: „Natürlich bin ich glücklich. Aber wir sind als Mannschaft gut aufgetreten. Das Ergebnis ist erfreulich, die Spielweise aber wichtiger.“ Und die konnte sich sehen lassen.
„Bei uns in den 18er-Kader zu kommen, ist nicht ohne“, eröffnete Oenning nun offiziell den Kampf um die besten Plätze. „Das ist die nächste Aufgabe bei unserer Arbeit im taktischen Bereich“, lautet Oennings Fahrplan in Sachen Feinschliff. Er kann in Ruhe weiterarbeiten. Anders als Kollege Daum, der von bis zu acht Bodyguards flankiert wurde.
So spielte der Club: Schäfer – Diekmeier (82. Judt), Wolf, Pinola, Bieler – Mnari – Kluge (88. Welnicki), Mintal, Gündogan (46. Broich) – Eigler (76. Kaya), Boakye (46. Charisteas).
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