Club: Zwei am Pranger

NÜRNBERG - Pinola & Perchtold: Bonus des argentinischen Fan-Lieblings ist fast aufgebraucht. Frühes Gelb für Peter nervt Trainer Micheal Oenning: „Es ist nicht das erste Mal, dass er relativ schnell eine bescheuerte Verwarnung kassiert."
Für seinen Verbleib beim Club in der Zweiten Liga kämpften die Fans, sammelten rund 20.000 Unterschriften. Und als Javier Pinola „Ja“ sagte, setzte ein Ansturm auf die Dauerkarten ein. Doch auf dem Platz blieb der argentinische „Giftzwerg“ bis dato vieles schuldig. Sehr vieles sogar. Auch beim 0:2-Pokal-Aus am Mittwoch bei den Bayern. Der Unmut über Pinolas Leistung wächst, der Geduldsfaden wird dünner. „Er muss endlich mal früher aufwachen, so eine erste Halbzeit kann er nicht anbieten“, grantelt Trainer Michael Oenning .
Der sportliche Bonus für den privat sympathischen Argentinier ist aufgebraucht, die Schonzeit des 25-Jährigen neigt sich dem Ende entgegen. Droht ihm gar die Ersatzbank? „Für ihn gelten die gleichen Gesetze, wie für die anderen auch“, betont Oenning. Während beispielsweise Dominik Reinhardt und Marco Engelhardt nach ihrer Leistung in Mainz auf die Bank mussten, bei den Bayern erst nach der Pause (Engelhardt) respektive gar nicht zum Einsatz kamen, lief Pinola auf.
"Er schadet sich und der Mannschaft"
Und kassierte Mitte der ersten Hälfte eine überflüssige Gelbe Karte, als er bei einem Münchner Einwurf durch Bastian Schweinsteiger einen zweiten Ball auf den Platz warf und so die Partie verzögerte. „Gute Spieler zeichnet aus, dass sie sich auch während eines Spiels aus ihrem Tief ziehen. Eigentlich ist es erschreckend, dass er sich erst eine Gelbe Karte abholen muss, bevor er Fußball spielt“, war auch Manager Martin Bader mächtig angefressen. „Er ist halt sehr emotional, aber mit solchen Situationen schadet er sich und der Mannschaft.“
Pino durfte durchspielen, für Peter Perchtold war zur Pause Feierabend. Des Trainers Begründung: „Ich wollte ihn und die Mannschaft schützen, mit zehn Mann hätte es ein Desaster gegeben. Es ist nicht das erste Mal, dass er relativ schnell eine bescheuerte Verwarnung kassiert.“ In der vierten Minute hatte Schiri Manuel Gräfe den Karton für Perchtold nach einem Foul an Zé Roberto gezückt. Kurz zuvor hatte es bereits eine Ermahnung für den 24-Jährigen gegeben. Oenning: „Peter hat sich die Karte richtig erbettelt.“ Immerhin hatte er das Wort Pokal-Fight von Beginn an – im Gegensatz zu anderen – ernst genommen. M.H., MaC