Club: Wütend gegen mächtige Mainzer
Trainer Oenning hofft darauf, dass der Ärger über die verlorenen Punkte gegen Bremen beim Auftritt am Bruchweg Kräfte freisetzt
NÜRNBERG Müssen die Mainzer tatsächlich büßen? Bei der Hausaufgabe gegen den Club am Samstag (15.30 Uhr) soll dem selbst ernannten Karnevalsverein das Lachen gehörig vergehen. Denn der Gegner aus Nürnberg reist nach dem unglücklichen 2:2 gegen Bremen mit mächtig Wut im Bauch an den Bruchweg. Club-Trainer Michael Oenning versichert jedenfalls: „Die Jungs brennen auf das Spiel, weil sie gegen Werder zwei Punkte verloren haben.“
Eigentlich ist ja Zorn ein schlechter Ratgeber, beim Club könnte er gegen den furios gestarteten Mit-Aufsteiger (18 Punkte, Platz acht) jedoch der Schlüssel zum Erfolg sein. „Wenn man das Gefühl hat“, so Oenning, „dass man ungerecht behandelt wurde, kann das im Nachhinein positive Energie freisetzen.“ Der Coach glaubt, er habe unter der Woche bei seiner Mannschaft genügend Trotz-Potential festgestellt, um die „auf Wolke sieben schwebenden“ Mainzer abstürzen zu lassen. „Aber“, nimmt Oenning seine wütenden Kicker in die Pflicht, „sie müssen das dann auch umsetzen.“ Das sieht auch Javier Pinola so: „Wir müssen wie im letzten Spiel anfangen, aber dann auch bis zur 90. Minute so weiter spielen“,
Oenning: "Mainz hat Spiele gewonnen, an die man vorher nicht geglaubt hatte"
Die Voraussetzungen dafür sind allerdings – zumindest auf dem Papier – eher ungünstig. Die heimstarken Mainzelmännchen von Trainer-Novize Thomas Tuchel sind in dieser Saison zuhause noch ungeschlagen, haben derzeit „einen Lauf“, wie Oenning festgestellt hat. Dazu kommt, „ein enges Stadion mit begeisterten Fans“. Und in diesem Hexenkessel und mit der „Euphorie im Rücken“ haben die Mainzer an ihrem Bruchweg mit dem 2:1 gegen die Münchner Bayern am dritten Spieltag schon das geschafft, was dem Club gegen Bremen eben nur fast gelungen ist: Endlich einmal einen Sieg gegen einen Großen der Liga einzufahren. Oder, wie es Oenning formuliert: „Mainz hat Spiele gewonnen, an die man vorher nicht geglaubt hatte.“
Trotz einer ähnlichen Ausgangslage verbietet sich für Oenning aber jeglicher Vergleich mit dem nächsten Gegner. Sein Fokus richtet sich nur auf sein eigenes Team: „Wir wollen uns nicht mit Mainz auf eine Stufe stellen. Unser Saisonziel ist Platz 15.“ Dabei kann ein Dreier am Samstag sicher helfen.Krischan Kaufmann
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