Club will Nervenschlacht in Duisburg gewinnen!

Stefan Reinartz ist der „Gewinner“ nach dem 0:0 gegen Mainz, Daniel Gygax der Verlierer. Den Coach wurmt immer noch die Hinspielpleite
NÜRNBERG Showdown im Ruhrpott! Das Spiel des 1. FC Nürnberg beim MSV Duisburg wird nichts für schwache Nerven. Denn beim Absteiger-Duell am Montag um 20.15 Uhr (live im DSF) geht es um nichts weniger als die weitere Richtung, in die der Club diese Saison steuert – Aufstieg oder Mittelmaß. Schon vor dem Spiel steht fest: Im Kader gibt’s bereits jetzt Gewinner und Verlierer.
„Wir haben planlos gespielt“
„Es geht um viel“, räumt FCN-Trainer Michael Oenning ein. „Für beide Vereine wäre es wichtig, zu gewinnen.“ Er erwartet einen packenden Kampf: „Das Spiel wird bis zum Ende offen! Wir müssen hochkonzentriert sein. Aber wir fahren mit dem festen Willen hin, dort zu gewinnen.“
Und um einiges gut zu machen. Denn der 29.September 2008 liegt Oenning noch ziemlich schwer im Magen: Das Hinspiel am 6. Spieltag war eine ganz bittere Pille. „Die unnötigste Niederlage in meiner sehr kurzen Trainer-Laufbahn. Da können wir wieder etwas gut machen.“ Das 0:1 war die bisher einzige Heimpleite in dieser Saison. Der 43-Jährige war hinterher ausnahmsweise völlig frustriert: „Wir haben planlos gespielt, konnten uns nie durchsetzen.“
Das soll sich am Montag ändern. Ein Erfolg in der Fremde wäre auch bitter nötig, will man noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden. Bis dato gab’s nur einen Erfolg in der Fremde: das 3:0 in Ingolstadt am 16.November. Oenning: „Wir haben oft genug geführt, es aber nicht geschafft, das Resultat über die Zeit zu bringen – oder ein entscheidendes Tor nachzulegen.“
Gygax hat seine "Chancen gehabt"
Doch wer soll die Tore in Duisburg schießen? Ein Reizthema für den Coach: „Wenn wir uns die Torschützenliste anschauen, gibt es außer Greuther Fürth mit Sami Allagui und Stefan Reisinger keinen anderen Verein, die Torschützen mit sieben, acht, zehn Treffern haben. Wir haben immerhin mit Isaac Boakye, Marek Mintal und Christian Eigler drei Spieler, die je fünf und sechs Tore geschossen haben. Zu wenig, aber auch nicht so schlecht, wie wir immer gemacht werden.“
Nicht als Torjäger, sondern als Abräumer ist Winterverpflichtung Stefan Reinartz auch in Duisburg gesetzt. „Stefan hat Fähigkeiten, die er im Moment auf dieser Position am besten umsetzt.“ Nach der Rückkehr von Gelbsünder Christian Eigler und Mittelfeldmotor Peer Kluge, der seine Grippe auskuriert hat, ist wohl nur noch eine Position offen: Kluge könnte statt Marek Mintal hinter die Spitzen rücken, Juri Judt wie gegen Mainz im rechten Mittelfeld absichern. Für Daniel Gygax hingegen reicht es höchstens für die Ersatzbank – mal wieder. Oenning deutlich: „Er hat seine Chancen gehabt.“ Zumindest dieser Verlierer steht also schon vor dem Spiel fest. Matthias Hertlein