Club-Trainer Hecking: „Wir sind nicht clever genug“

Und damit es seine Profis auch kapieren, wirft sich der Coach sogar in den Dreck
von  Abendzeitung
Der Club-Trainer einmal als Lautsprecher: „Altherren-Tempo“ und das Zweikampfverhalten brachten Dieter Hecking in Rage.
Der Club-Trainer einmal als Lautsprecher: „Altherren-Tempo“ und das Zweikampfverhalten brachten Dieter Hecking in Rage. © Wolfgang Zink

Und damit es seine Profis auch kapieren, wirft sich der Coach sogar in den Dreck

NÜRNBERG „Wenn da von hinten einer kommt – dann bumm!“ Wie vom Blitz getroffen sackt FCN-Trainer Dieter Hecking auf den von Schnee und Eis arg gebeutelten Rasen am Valznerweiher. Dass sich ein Trainer vor ihnen in den Dreck wirft, ist den meisten Club-Profis wohl auch noch nicht passiert. Was der Coach seinen Schützlingen aber mit seiner kleinen Fallschule demonstrieren will ist: „Ihr müsst Freistöße rausholen!“ Kurz: „Ihr müsst da einfach cleverer sein!“

Hecking: "Jetzt ist vorbei mit lustig"

In der Tat drängte sich dem Zuschauer bei dieser Vormittags-Einheit der Eindruck auf, dass für Hecking seine Schützlinge immer noch viel zu brav sind für den Abstiegskampf. Zwar gab es auch reichlich Lob von Trainerseite für gelungene Pässe oder konsequentes Abräumen. Aber die Kritik wie „jetzt ist vorbei mit lustig“ war ebenfalls nicht zu überhören.

Immer wieder nahm sich Hecking einzelne Spieler zur Brust, wenn Spieltempo oder Zweikampfverhalten seiner Ansicht nach ungenügend waren. Er stauchte die Profis ordentlich zusammen: „Das muss schneller werden, das ist doch Altherren-Tempo!“

Sturm-Youngster "müssen Verantwortung übernehmen"

Ein deutlich rauerer, aber nicht unfreundlicher Umgangston als bei seinem Vorgänger Michael Oenning, der aber mit der brenzligen Lage des Club erklärbar ist. Denn um seine Spieler in Watte zu packen, oder auf die einst von Oenning so gern prophezeiten „Lernprozesse“ in der Mannschaft zu hoffen, dafür hat Hecking keine Zeit. Seine Sturm-Youngster auch nicht.

Hecking: „Die Qualität unserer jungen Offensiv-Spieler hätten andere Vereine auch gerne in ihren Reihen. Aber sie müssen jetzt Verantwortung übernehmen – auch in so einer Drucksituation.“ Am besten fangen Choupo-Moting & Co. gleich am Sonntag gegen Leverkusen damit an.Krischan Kaufmann

Mehr über den 1. FC Nürnberg und wie Ex-Cluberer Stefan Reinartz die Lage bei seinen alten Kollegen beurteilt, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Freitag, 5. März.

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