Club-Talent Maroh: So quält er sich für sein Comeback

Drei Stunden täglich Sonderschichten im Reha-Zentrum, denn, „für meinen Traum, die Erste Liga, tue ich alles“
NÜRNBERG Die Club-Kollegen liegen größtenteils noch in der Sonne und genießen die letzten freien Tage in südlichen, wärmeren Gefilden vor dem Trainingsauftakt am 29.Juni. Nicht so Dominic Maroh. Seine Liege steht in Raum zwölf im Reha-Zentrum am Valznerweiher. Statt Cocktail oder Red-Bull-Mix-Getränken gibt es eine 20-minütige Massage für seine lädierte linke und vor vier Wochen operierte Schulter. Ein Profi schwitzt und quält sich für die Bundesliga.
„Für diesen Traum tue ich alles“, stöhnt er, während Physiotherapeut Axel Fischlein und Praktikant Benny die Finger kraftvoll über die Muskulatur gleiten lassen. „Kraft- und Konditionsarbeit stehen neben Massagen täglich auf dem Plan, damit Dominic, wenn er wieder zur Mannschaft stößt, nicht bei null anfangen muss“, erklärt Reha-Chef Hannspeter Meier.
Seit einer Woche absolviert der 22-Jährige drei Stunden täglich sein Aufbautraining. Erstes positives Resultat: Gestern schaffte Maroh seinen ersten Lauf, knapp zehn Minuten lang. Marohs Motto: „Ich schaue von Tag zu Tag und setze mir keine Fristen.“
Club-Profi Dominic Maroh freut sich vor allem auf die Fans im Stadion
Der Senkrechtstarter der vergangenen Zweitliga-Saison will die nötige Geduld aufbringen, auch wenn es ihm nicht immer leicht fällt. Maroh: „Das Programm ist perfekt abgestimmt, falscher Ehrgeiz wäre das Verkehrteste.“ Das Ziel des Innenverteidigers: Bis zum Trainingslager am 15.Juli in St.Gallen will er ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Zwischen zwei Behandlungsterminen schmökerte der 22-Jährige eifrig in Sportzeitungen, um sich schon mal für die Bundesliga einzulesen. Marohs Wunsch für seine erste Erstliga-Saison: „Unser oberstes Ziel muss es ein, nicht abzusteigen. Alles andere wäre vermessen. Und es müssen auch keine Relegationsspiele sein, auch wenn wir jetzt positive Erfahrungen machen konnten. Aber als Zweitligist hatten wir gegen Cottbus ja eh nichts zu verlieren.“
Klar zu spüren ist jedenfalls, dass sich Maroh riesig auf die Bundesliga freut. Dominic: „Vor allem auf die Kulisse, auf die Stimmung im eigenen Stadion, auf die Fans.“ Aber auch auf die Kollegen. Maroh: „Am meisten Freude ich mich aber auf Andy Wolf und die anderen, wenn wir wieder zusammen trainieren und spielen können.“
Teamgeist – auf jeden Fall eine gute Basis für eine hoffentlich erfolgreiche Saison. Matthias Hertlein
Mehr über den Club und darüber, was Kapitän Andy Wolf auf Mallorca treibt, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Freitag, 26. Juni.