Club: Sensationssieg gegen Bayer – aber Breno verloren
Brasilianer mit Verdacht auf Kreuzbandriss im Krankenhaus. Doppelpack von Choupo-Moting, erstes Bundesligator von Tavares, dann begann große Zittern. Hecking: „Ein tolles Spiel von uns“
NÜRNBERG Endlich der Befreiungsschlag, endlich der erste Heimsieg unter Trainer Dieter Hecking, endlich mal ein Torreigen im easyCredit-Stadion, aber kein Jubel ohne Wermutstropfen beim Club.
Breno: Verdacht auf Kreuzbandriss
Der bärenstarke Innenverteidiger Breno musste nach einem derben Foul von Ex-Cluberer Stefan Reinartz mit Verdacht auf Kreuzbandriss ins Krankenhaus. Ein böser Schatten auf dem 3:2-Triumph des 1. FCN gegen die bislang ungeschlagen gewesenen Bayer-Profis aus Leverkusen. Held das Tages war Doppeltorschütze Eric Maxim Choupo-Moting. Treffer Nummer drei gelang Mickael Tavares. Es war das erste Bundesliga-Tor der Leihgabe vom HSV.
Nach 55 Minuten: Club führte schon 3:0
3:0 führte ein kaum wiederzuerkennender Club nach 55 Minuten. Choupo-Moting hatte zunächst Hyypiä und Friedrich vernascht sowie Bayer-Keeper Rene Adler verladen (42.). Dann überlistete er die Abseitsfalle der Gäste und erhöhte mit einem platzierten Schuss in den Winkel auf 2:0 (45.), ehe Tavares nach der ersten Club-Ecke traf. Erst danach kam Bayer in die Gänge, verkürzte durch Stefan Kießling (66.) und Patrick Helmes (73.) noch auf 2:3, aber der Club zitterte den Dreier über die Zeit.
Da war Breno schon auf dem Weg ins Krankenhaus. In Minute 31 wollte er einen langen Pass spielen, aber Reinartz rutschte im voll in die Parade und sah dafür nur Gelb. „Klar halte ich drauf“, so Reinartz, „aber ich wollte ihn mit Sicherheit nicht verletzen. Die Sache tut mir leid.“
"Maroh ist ein erstklassiger Vertreter"
Für Breno kam Dominic Maroh, machte seine Sache prima und bekam Lob von Hecking: „Maroh ist ein erstklassiger Vertreter für Breno.“ Kapitän Andy Wolf fand’s „bitter für Breno und bitter für uns, denn Breno war in der Rückrunde unser bester Mann.“ Die Attacke auf den Brasilianer war auch Anlass für Keeper Raphael Schäfer, erneut auf die merkwürdige Gewichtung von Situationen hinzuweisen. „Es gibt Vorfälle, da wird man für sehr viel weniger gesperrt.“
Letztlich überwog aber das Positive. „Ich freue mich über meine Tore, aber noch mehr für die Mannschaft“, strahlte Choupo-Moting, „endlich sind wir weg von den Abstiegsplätzen und da wollen wir auch nicht mehr hin.“ „Weg sind wir nicht“, konterte Hecking, „aber auf Platz 15.“ Der Trainer hatte seinem Doppel-Torschützen mit auf den Weg gegeben, „entschlossener vor dem Tor zu sein“. „Das habe ich ganz gut umgesetzt“, meinte der neue Club-Knipser bescheiden.
Wolf: "Wir haben noch nichts erreicht"
Einig waren sich alle Beteiligten, dass es zwar ein wichtiger Schritt, aber nicht mehr war. „Wir haben noch nichts erreicht“, so Wolf, der davor warnte, was den Club nächsten Samstag in Berlin erwartet. „Das ist vielleicht die letzte Chance für Hertha, noch da unten raus zu kommen.“ Schäfer freute sich auf „ein richtig schönes Spiel in Berlin. Dort müssen wir vergolden, was wir uns gegen Bayer erarbeitet haben.“
Jedenfalls nehmen die Cluberer viel Selbstvertrauen aus dem Sieg gegen Leverkusen mit. „Es war ein tolles Spiel von uns“, strahlte Hecking. „Wir haben es 60 Minuten lang absolut gut gemacht“, urteilte Schäfer, „dann waren die Akkus leider etwas leer und es hat ein Schuss Cleverness gefehlt. Deshalb mussten wir noch zittern.“
"In Berlin wird's genau so schwer"
Somit klar, die Cluberer haben unmittelbar nach dem Sensationssieg denselben schon richtig eingeordnet. Oder, wie es Choupo-Moting auf den Punkt brachte: „In Berlin wird’s genauso schwer.“ Ohne Breno. ERG/MaC