Club: Schäfer zum Rapport
Manager Bader plädiert weiter auf Freispruch für seinen unbeherrschten Torwart.Doch für Trainer Oenning wäre auch dann die Sache noch nicht abgehakt: „Interne Hygiene“
NÜRNBERG Michael Oenning geht’s derzeit kaum besser als den Kandidaten der längst abgesetzten Sat 1-Gameshow „Geh aufs Ganze!“. Auch er muss sich die brennende Frage stellen: „Tor(-wart) eins, zwei oder drei?“ Der einzige Unterschied: Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, kann der Club-Trainer davon ausgehen, dass sich der „Zonk“, die Niete, hinter der Nummer eins versteckt. Was bedeutet, dass der DFB-Kontrollausschuss Raphael Schäfer wegen seines dummen Tritts gegen Zvjezdan Misimovic bei der 3:2-Sensation in Wolfsburg sperren wird.
Oenning: "Wir werden nicht zur Tagesordnung übergehen"
Egal, wie die Angelegenheit ausgeht. Intern wird die Sache für Schäfer garantiert ein Nachspiel haben: „Wir werden sicher nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, kündigt Oenning an. Manager Martin Bader: „Das läuft bei Michael Oenning unter ,interner Hygiene’, wie das auch schon bei Andy Wolf, Marek Mintal und Isaac Boakye in der Vergangenheit der Fall war. Interna werden wir nicht öffentlich machen.“ Also auch nicht die Höhe einer möglichen Geldstrafe für „Raffa“.
Oenning betont zwar, erst nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens eine personelle Alternative für Schäfer zu verkünden. Intern hat sich der Trainer bereits auf einen Vertreter für das Heimspiel gegen Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) festgelegt: „Alles andere wäre ja auch fahrlässig.“ Favorit ist Alexander Stephan. Auch wenn Sportdirektor Bader meint: „Ob Alex oder Daniel Klewer, das wird der Trainer erst noch entscheiden.“ Stephan, laborierte zuletzt an einer Lendenwirbelprellung, hat sich gedanklich schon auf sein mögliches Profidebüt vorbereitet: „Es könnte sein, dass ich spielen muss.“
Bader: "Notfalls fahre ich persönlich mit nach Frankfurt"
Priorität hat freilich Schäfers Straffreiheit. Der Club erwartet das schriftliche Urteil spätestens morgen, plädiert weiter auf Tatsachenentscheidung von Schiri Markus Schmidt. Die Aussage von „Opfer“ Misimovic schadet Schäfer dabei nicht. Bader: „Zwetschge musste nicht behandelt werden. Er hat den Vorgang beim DFB aus seiner Sicht geschildert, das wird aber nicht kriegsentscheidend sein.“ Und wenn doch? „Wir werden alles tun, dass Raphael nicht gesperrt wird. Notfalls fahre ich persönlich mit ihm am Freitag nach Frankfurt zur mündlichen Verhandlung, damit Raffa am Samstag spielen kann.“ Soll heißen: Eine Sperre wollen sie nicht akzeptieren. kk, MaC
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