Club: Rüffel für Pino, bangen um Pelle

Trainer Hecking warnt FCN-Lama: Er soll sich im Zaum halten. Das Knie: Abwehrchef Nilsson für Lautern-Spiel fraglich
NÜRNBERG Zum Glück ist der Club nicht auf die handwerklichen Qualitäten seines Trainers angewiesen. „Ich bin wirklich kein guter Bastler, habe zwei linke Hände“, gesteht Dieter Hecking. An Ideen mangelt es dem 46-Jährigen freilich nicht, wie er am Samstag gegen Kaiserslautern den fünften Heimsieg in Folge einfahren will. Obwohl ein dickes Fragezeichen hinter dem Einsatz von Abwehrrecke Per Nilsson steht. Der Schwede zog sich gestern einen Kapseleinriss nebst Innenbanddehnung am rechten Knie zu, droht auszufallen. Dominic „Super-Grätsche“ Maroh könnte für „Pelle“ sein Comeback geben.
Dass Hecking sicher auf Javier Pinola verzichten muss, hatte er schon zwei Tage vor dem DFB-Urteil von vier Spielen Sperre gegen den beim 0:3-K.o. in München als spuckendes Lama aus der Rolle gefallenen Argentiniers abgehakt. „Mich hat schon am Montag nicht mehr interessiert, ob es vier oder sechs Spiele werden“, erklärt Hecking gallig. Und rät seinem Heißsporn eindringlich: „Er sollte sich künftig möglichst im Zaum halten.“ In der Liga und im Training, wo er am Mittwoch (AZ berichtete) gegen den Kollegen Philipp Wollscheid hinterhältig nachgetreten hatte. Denn sonst. . .
"Bieler war immer da"
Hecking zeigt keine Lust, eventuelle Konsequenzen bei einem erneuten Ausraster Pinolas zu skizzieren. Nur so viel zur Besetzung des linken Außenverteidigers: „Pascal Bieler hat nicht oft die Möglichkeit zu spielen. Aber wenn, dann war er immer da.“ Von null auf hundert. Was nichts mit Bielers zum Saisonende auslaufenden Vertrag zu tun hat, wie Hecking mutmaßt: „Es wäre falsch von Pascal zu glauben, seine Zukunft hängt von vier Spielen ab. Ich weiß, dass er sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt. Und er kann jetzt den Druck auf Pinola erhöhen.“ Um dem zu zeigen: Hoppla, der Trainer ist nicht nur auf einen unberechenbaren Topverdiener angewiesen.
Jeden Cent an Eintrittsgeld soll dagegen den Zuschauern die Hausaufgabe gegen Lautern wert sein. „Wir rechnen mit deutlich mehr Gegenwehr als zuletzt von Köln“, warnt Hecking: „Lautern hat nicht nur beim 3:3 gegen Stuttgart nach 0:3-Rückstand gezeigt, dass sie erst aufgeben, wenn das Spiel abgepfiffen ist. Aber wenn ich höre, dass wieder über 40000 Karten verkauft sind, dann ist das ein Zeichen, dass meine Mannschaft angenommen wird.“ Trotz der Pleite bei den Bayern. „Wir wollen die richtige Antwort geben“, formuliert Hecking sein „Ziel, möglichst früh die Marke von 20 Punkten knacken zu können.“
Bis auf Pinola, Sorgenkind Albert Bunjaku (Knorpelschaden im Knie) und Rubin Okotie kann er personell aus dem Vollen schöpfen. Was hoffentlich auch so bleibt. Denn Hecking sieht in Okotie noch lange keine Alternative im Sturm. „Es bereitet mir schon Sorgen, dass Rubin weiterhin nicht in der Verfassung für die Erste Liga ist. Ich mache mir ernsthaft Gedanken, was ein komplett neues Vorbereitungsprogramm für ihn angeht.“ Rubins Nachwehen seines Knorpelschadens sind doch heftiger, als angenommen. Aber Hecking ist ja um keine Idee verlegen: „Wir sind trotzdem gut aufgestellt.“ Was Lautern zu spüren bekommen soll. Markus Löser
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