Club rasiert die Versager!
NÜRNBERG - Nach der peinlichen Nullnummer gegen Frankfurt: Geldstrafen für die Rot-Sünder, freie Tage für alle gestrichen – und im Winter fliegen mindestens drei raus. Manager Bader: "Wir werden den Druck auf jeden Einzelnen erhöhen."
Jetzt reicht’s! Nach der peinlichen Nullnummer gegen Schlusslicht Frankfurt platzt den Club-Bossen endgültig der Kragen! Die Profis werden kräftig rasiert. „Der Verein lässt sich das nicht länger bieten. Wir werden die Spieler dort packen, wo es ihnen am meisten wehtut“, sagt Manager Martin Bader. Heißt: am Geldbeutel und an der Freizeit.“ Vor allem den Rot-Trotteln drohen empfindliche Strafen. „Marek Mintal und José Goncalves werden tief in die Tasche greifen müssen“, kündigt Bader an. Mintal war bei der 0:1-Pleite auf St. Pauli vor einer Woche nach einer Tätlichkeit vom Platz geflogen, Goncalves am Freitag wegen Schiedsrichterbeleidigung. Zudem geht man beim FCN von einer nachträglichen Sperre für Javier Pinola aus, der Gegenspieler Youssef Mokhtari kurz vor Schluss mit dem Ellbogen niederstreckte. Bader: „Wird Pino gesperrt, muss auch er zahlen!“
Außerdem strich FCN-Trainer Michael Oenning für diese Woche den freien Tag. Auch von Straftraining und Sonderschichten ist die Rede. Zudem sollen die Profis wieder mehr Zeit auf dem Trainingsgelände verbringen – zum Beispiel für die ausführliche Analyse der letzten Pleiten. Auch das gemeinsame Mittagessen wird wieder eingeführt. Zudem dürfen Stürmer Mike Frantz und Verteidiger Dominic Maroh – beide Nachwuchskräfte feierten gegen den FSV ihr Profi-Debüt – gegen Ingolstadt wohl wieder ran. Von der Degradierung einiger „Stars“ in die zweite Mannschaft, wie viele Fans fordern, hält Bader nichts – vorerst: „Wir erhöhen den Druck, aber intern. Populistische Maßnahmen wie Suspendierungen helfen uns auch nicht weiter.“
Am Donnerstag soll in einer Krisensitzung des Präsidiums die weitere Marschroute abgesteckt werden. Klar ist, dass zunächst an Coach Oenning festgehalten werden soll. Stattdessen wird Bader Präsident Michael A. Roth, der die Verantwortung für die Misere ablehnt, weil „ich zur Seite gedrängt wurde“, ein Konzept vorlegen, welche Spieler den Verein in der Winterpause verlassen müssen – und wie diese ersetzt werden. „Wir werden den Aggregatzustand im Team auf jeden Fall verändern“, sagt Bader. Mindestens drei Kicker sollen gehen, ebenso viele kommen. „Das können Perspektivspieler oder etablierte Profis sein. Wir werden den Druck auf jeden Einzelnen erhöhen“, so der Sportdirektor.
Auf der Streichliste stehen Namen wie Mitreski, Boakye oder Masmanidis. Zudem krachte es am Samstag in der Kabine. Bader zu Pinola und Charisteas: „Wenn euch hier was nicht passt, könnte ihr auch gehen.“ Alle Maßnahmen haben nur ein Ziel: „Wir müssen in Ingolstadt gewinnen, egal wie“, betont Bader. Sollte auch dieses Spiel sowie das prestigeträchtige Derby gegen Fürth (23. November) verloren gehen, will der Manager nichts mehr ausschließen: „Dann muss man in der Tat alles neu bewerten!“ Andreas Hock/mh
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