Club: Neue Paraderolle?

NÜRNBERG - FCN-Profis erstmals in der Rolle des Außenseiters - neue Bescheidenheit bei den Keller-Kickern. Aber Kapitän Schäfer & Co. wollen am Freitag den Favoriten Freiburg stürzen. Trainer Oenning: "Der richtige Gegner für uns."
Vertauschte Rollen. Der SC Freiburg als Tabellenzweiter kommt am Freitag (18 Uhr) als Favorit nach Nürnberg. Der Club als selbst ernannter Aufsteiger hinkt den großen Erwartungen mit Platz 14 meilenweit hinterher – zwischen beiden Teams klaffen zehn Punkte Unterschied. Klare Sache für die Gäste? Oder bringt die – ungewollte – Tabellensituation dem Club Glück, respektive den zweiten Saisonsieg?
„Favorit sind wir nicht. Aber vielleicht kommen wir mit der Außenseiterrolle ja besser zurecht als zuletzt“, hofft Keeper Raphael Schäfer. Auch Michael Oenning weiß: „Favorit sind wir bestimmt nicht – und das zu Recht.“ Aber verlieren will der Trainer dennoch nicht. „Klar, die Rollenverteilung ist ein bisschen anders, aber wir spielen zu Hause, Freiburg ist jetzt der richtige Gegner für uns.“ Ein richtungsweisendes Spiel: Geht’s noch tiefer in den Keller, oder hoch ins Mittelfeld?
Kapitän Schäfer jedenfalls steckt voller Elan. Mit Klasse-Paraden brachte er die (eigenen) Stürmer gestern im Training schier zur Verzweiflung. Einen Erfolg gegen die Breisgau-Brasilianer hat der 29-Jährige eingeplant. Das jüngste Trainingslager in Bad Gögging scheint gefruchtet zu haben. Schäfer: „Es geht voran.“
Goncalves beißt auf die Zähne
Nicht nur Schäfer und Oenning scheinen ein bisschen Gefallen an der Außenseiterrolle gefunden zu haben „Freiburg ist Favorit, aber wir wollen sie schlagen und ich möchte wieder ein Tor machen“, fiebert auch José Goncalves dem Spiel entgegen. Nach einer einstudierten Standardsituation hatte der gebürtige Portugiese beim 1:1-Test gegen die kleinen Bayern sein erstes Tor für den Club erzielt. Und er beißt auf die Zähne. Trotz Rippenprellung trainierte der 23-Jährige voll mit, nahm somit seinem Coach eine Sorge bei der Besetzung der Innenverteidigung ab.
Für Oenning ohnehin ein besonderes Spiel – Lehrmeister gegen Schüler. Der Club-Coach war viereinhalb Jahre Verbandssportlehrer, sein Freiburger Kollege Robin Dutt hat bei ihm die A-Lizenz erworben. „Der Robin ist ein guter Freund von mir, ich mag ihn, aber wir müssen nicht gegen Dutt, sondern gegen Freiburg gewinnen,“ sagt Oenning. [GRUNDTEXT]Vize Ralf Woy weiß, wie es geht: „Wenn wir so spielen wie Mainz beim 5:0 gegen Wehen, bleiben die Punkte in Nürnberg.“ M. Hertlein