Club-Manager Martin Bader: „Erschüttert über so etwas Unfassbares“

Nürnbergs Sportdirektor und der Verein von Enkes Tod tief getroffen. Der Club wurde schon durch drei tragische Selbstmorde Ehemaliger erschüttert
NÜRNBERG Der Tod von Robert Enke hat die Fußball-Welt erschüttert. So wie der Nationaltorhüter schieden schon viele Spitzensportler freiwillig aus dem Leben. Auch beim Club gab es drei Fälle.
So erschoss sich im November 1992 Club-Meisterspieler Hubert Schöll, damals 46 Jahre alt, auf einem Kinderspielplatz in Fürth. Angeblich war Schöll hoch verschuldet.
Auch Guido Erhard warf sich vor einen Zug
Im Sommer 1996 absolvierte der vormalige Löwenstürmer Guido Erhard noch ein Probetraining beim 1. FCN, damals gecoacht von Willi Entenmann und brach sich dabei das Nasenbein. Verpflichtet hat Entenmann Erhard nicht. Im Februar 2002 warf sich der manisch depressive Ex-Profi im Offenbacher Hauptbahnhof vor einen ICE. Guido Erhard wurde wie Robert Enke nur 32 Jahre alt.
Erhängt im Heizungskeller
Ebenfalls von den Münchner Löwen kam Edgar Geenen zum 1. FC Nürnberg – als Sportdirektor. Geenen holte als Trainer Klaus Augenthaler, das Gespann schaffte den Aufstieg in die Bundesliga. 2003 wurde Geenen entlassen, versuchte sich danach als Unternehmer (u.a. mit Soccerhallen). Aber als seine Verbindung zu Angela Häßler in die Brüche ging, das Haus der beiden in München Solln verkauft wurde, brach Geenen zusammen. Er erhängte sich im September 2007 im Alter von 53 Jahren im Heizungskeller.
Geenens Nachfolger als Sportdirektor beim 1. FC Nürnberg wurde 2004 Martin Bader. Bader war gestern über Enkes Selbstmord ebenso „erschüttert“ wie ganz Fußball-Deutschland. „Wenn so etwas Unfassbares passiert, dann führt das einem vor Augen, wie relativ alles im Leben ist.“
"Ich wünsche Frau Enke und der Familie die Kraft, das durchzustehen"
Bader kannte Enke persönlich. „Wir hatten schon berufsbedingt häufiger Kontakt.“ Seine Gedanken waren bei den Hinterbliebenen. „Ich wünsche Frau Enke und der Familie die Kraft, das durchzustehen.“ Der FCN schickte ein Kondolenz-Schreiben an die Familie und den Verein des Verstorbenen – und veröffentlichte auf seiner Homepage: „Der 1. FC Nürnberg und seine Fans trauern mit allen Fußballfreunden in Deutschland um Robert Enke. Wir alle sind erschüttert und fassungslos. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, seiner Adoptivtochter, seinen Angehörigen, seinen Freunden, den Teamkameraden in der Nationalmannschaft und bei Hannover 96.“ ERG