Club-Krise! Wolf: „Es geht nur über Kampf“
Der Kapitän weiß: „So kann’s nicht weitergehen!“ Er nimmt die jungen Spieler in Schutz – und die älteren Profis in die Pflicht. Comeback beim „Endspiel“ gegen Hertha in Sicht
NÜRNBERG Der Wolf hat derzeit mächtig zu beißen: Sein Club ist in der Krise. Aber während seine Kollegen am von Trainer Michael Oenning ausgerufenen Neustart basteln, ist der verletzte Abwehrchef zum Zuschauen verdammt. Irgendwie nur dabei statt mittendrin – gerade jetzt, wo die Mannschaft ihren Kapitän so dringend bräuchte.
Mit der AZ sprach er über die aktuelle Situation, was der Mannschaft fehlt – und wie die Chancen für sein Comeback gegen Hertha BSC Berlin stehen.
AZ: Nach der 0:4-Klatsche in Leverkusen ist der Club auf einen Abstiegsplatz gerutscht, Angelos Charisteas fordert eine klare Kursänderung. Nicht ganz zu Unrecht, oder?
ANDREAS WOLF: Ich weiß ja nicht, was er genau gesagt hat, aber es ist doch jedem bei uns klar, dass es so einfach nicht weitergehen kann.
Aber wo genau klemmt’s denn im Moment?
Das ist schwierig zu sagen. Letzte Saison hatten wir mit nur 29 Gegentoren die beste Defensive der Liga und haben das ja auch gegen Frankfurt und in Stuttgart in der Bundesliga schon gezeigt. Irgendwie ist uns das dann abhanden gekommen. Es ist einfach schwierig, wenn du ein halbes Jahr lang nicht mehr verloren hast.
"Die Jungen können nicht die Karre aus dem Dreck ziehen"
Trotzdem muss der Club nun schleunigst wieder zurück in die Spur finden. Wie soll das klappen?
Wir müssen den einfachen Fußball spielen. Niemand erwartet von uns im Moment besondere Dinge. Es wird aber nur so gehen, dass sich jeder zu 100 Prozent auf seinen Job konzentriert. Nur über den Kampf werden wir wieder zu unserem Spiel finden.
Was allerdings mit einer jungen Mannschaft nicht ganz einfach wird. Bewahrheitet sich jetzt die alte Weisheit, dass gerade in der Krise die Älteren gefragt sind?
Klar liegt es jetzt an uns Führungsspielern. Die Jungen können sicher noch nicht die Karre aus dem Dreck ziehen, das müssen schon wir Älteren machen.
"Ich gehe davon aus, dass ich gegen Berlin dabei bin"
Voraussetzung, um „mitziehen“ zu können, ist aber, dass Sie fit werden. Wie stehen die Chancen auf ein Comeback gegen die Hertha?
Ich hatte jetzt Pech, dass ich wegen meiner Roten Karte und danach wegen der Verletzung gegen Bochum nicht dabei war. Aber jetzt in der Länderspielpause habe ich zum Glück die Zeit, um wieder fit zu werden. Am Montag werde ich schon wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Und dann beim „Endspiel“ gegen Berlin wieder eingreifen?
Es ist mir egal, wie man es nennt. Es ist auf jeden Fall ein sehr wichtiges Spiel. Und ich gehe davon aus, dass ich dabei bin. Interview: K. Kaufmann
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