Club: Heckings Plan gegen Bayers Torfabrik

Der Nürnberger Trainer sieht durchaus die Möglichkeit, in Leverkusen zu bestehen, denn: „Wir haben mittlerweile dazugelernt und fahren hin, um etwas mitzunehmen.“
von  Abendzeitung
Club-Trainer Dieter Hecking hat sich ein Erfolgsrezept gegen Bayer-Torjäger Patrick Helmes und dessen Kollegen ausgedacht.
Club-Trainer Dieter Hecking hat sich ein Erfolgsrezept gegen Bayer-Torjäger Patrick Helmes und dessen Kollegen ausgedacht. © Zink/DaMa

Der Nürnberger Trainer sieht durchaus die Möglichkeit, in Leverkusen zu bestehen, denn: „Wir haben mittlerweile dazugelernt und fahren hin, um etwas mitzunehmen.“

NÜRNBERG Die Ausgangslage? Bescheiden. Die Chancen? Allenfalls gering. Die Hoffnung? Überraschend groß.

Trotz des Schocks über den Langzeit-Ausfall von Albert Bunjaku (Knorpelschaden im Knie) ist wohl selten eine Club-Mannschaft zuversichtlicher zu einem Spiel bei Bayer Leverkusen aufgebrochen. FCN-Trainer Dieter Hecking strotzt vor der schweren Aufgabe am Sonntag (17.30 Uhr) vor Optimismus: „Wir fahren da hin, um etwas mitzunehmen. Das Selbstvertrauen ist nach dem 1:1 beim HSV da.“

Punktgewinn gegen HSV macht Mut

Klar, der famose Punktgewinn bei den favorisierten Hamburgern hat seinen Schützlingen mental gut getan. Auch den Ausfall des Zwölf-Tore-Stürmers Bunjaku glaubt der Coach mit Mike Frantz gut kompensieren zu können. „Mike darf sich als Stammspieler fühlen.“

Die Gründe für Heckings Glauben an einen weiteren Coup bei einem Schwergewicht der Liga sind dennoch eher grundsätzlicher Natur. Auch wenn die Ausbeute von zwei Punkten aus drei Spielen noch keinen klaren Trend widerspiegelt, ist sich der 46-Jährige ziemlich sicher: „Die Mannschaft hat mittlerweile dazugelernt.“ Und vor allem „einen Spielstil“ gefunden, der zu ihr passt. Nämlich: Sicher stehen, Räume eng machen und dann mit Kontern die gegnerische Abwehr überrumpeln. Die Mischung aus „Kompaktheit und schnellem Umschalten“ (Hecking) mutet zwar, wie bei einem Abstiegskandidaten üblich, wenig spektakulär an, ist aber erfolgversprechend, wie die 90 Minuten von Hamburg eindrucksvoll bewiesen haben.

Hecking: "Bei Bayer läuft es noch nicht"

Die Fortsetzung soll am Sonntag folgen. „Wir werden versuchen, Leverkusen das Leben so schwer wie möglich zu machen. So schwer, dass wir erfolgreich sein werden“, kündigt Hecking an. Zumal er die Star-Truppe seines Kollegen Jupp Heynckes noch lange nicht auf dem Zenit ihrer Möglichkeiten sieht. „Es läuft noch nicht so rund bei ihnen. Das haben die drei ersten Spieltage gezeigt.“ Vier Punkte sind für die hohen Bayer-Ansprüche tatsächlich etwas wenig.

Andererseits sollte Hecking spätestens seit seinem Besuch am Donnerstagabend in der BayArena beim Europa-League-Start der Leverkusener gegen Rosenborg Trondheim vor der geballten Offensiv-Kraft des Gegners gewarnt sein. Quasi im Schongang hatte die B-Elf von Bayer, Heynckes hatte beispielsweise auf Ex-Cluberer und WM-Fahrer Stefan Kießling und den Schweizer Nationalspieler Tranquillo Barnetta verzichtet, den norwegischen Rekordmeister aus dem Stadion geschossen.

„Sie sind sicherlich an einem guten Tag in der Lage, einen super Fußball zu spielen. Patrick Helmes schießt nicht ohne Grund drei Tore“, ist sich Hecking über das Potenzial im Bayer-Kader völlig im Klaren: „Wenn die ins Rollen kommen, haben sie mit die höchste Qualität der Liga.“ Schon mal gehört? Ja, denn ähnlich urteilte Hecking über den HSV. Vor dem Spiel gegen den Club. Krischan Kaufmann

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