Club-Girls: Abschied aus Europa »mit Herz«

27:28 in Togliatti: Die Sensation war greifbar nah. Zu Hause zitterten sich die Russinnen mit dem knappen Sieg ins Halbfinale. Nürnbergs Trainer Müller war sauer auf den Unparteiischen.
von  Abendzeitung
„Das sieht doch ein Blinder“: Trainer Herbert Müller  fühlt sich vom Schiri um einen Punkt betrogen.
„Das sieht doch ein Blinder“: Trainer Herbert Müller fühlt sich vom Schiri um einen Punkt betrogen. © Wolfgang Zink

27:28 in Togliatti: Die Sensation war greifbar nah. Zu Hause zitterten sich die Russinnen mit dem knappen Sieg ins Halbfinale. Nürnbergs Trainer Müller war sauer auf den Unparteiischen.

TOGLIATTI Sie haben gekämpft wie die Löwen – zu holen war für Nürnbergs Handballerinnen in Russland dennoch nichts, auch wenn es bei ihrem letzten Auftritt in der Champions-League-Hauptrunde fast zur Sensation gereicht hätte. Mit 27:28 (12:15) mussten sich die Club-Girls Lada Togliatti geschlagen geben. Die Russinnen zitterten sich vor heimischer Kulisse mit dem knappen Sieg ins Halbfinale, für das sich ETO Györ aus Ungarn bereits qualifiziert hat.

Togliatti erwischte den besseren Start, dominierte in den ersten fünf Minuten klar. Doch die Nürnbergerinnen kamen immer besser ins Spiel, schafften es, nach zehn Minuten auf 4:5 heranzukommen. In der 23. Minute dann endlich die Führung (10:9) durch Miriam Simakova. Doch jede Menge Ballverluste der Handballerinas machten es den Russinnen leicht, bis zur Pause mit drei Toren Vorsprung wieder davon zu ziehen.

Ein Krimi und ein Blinder

Die zweite Halbzeit wurde zum Krimi: Erst trumpften die Nürnbergerinnen mit ihrem Tempospiel auf – Steffi Ofenböck traf in der 37. Minute zur 17:16-Führung – und ließen Togliatti mit 22:18 hinter sich. Doch die Gastgeberinnen kämpften, erzwangen acht Minuten vor Schluss den Ausgleich. Die Entscheidung viel mit dem letzten Nürnberger Angriff: Ania Rösler scheiterte an Torfrau Maria Sidorova – eine umstrittene Szene. „Ein Blinder hätte erkannt, dass es Sieben-Meter hätte geben müssen“, grollte Trainer Herbert Müller nach Abpfiff. Ein bisschen fühlte er sich schon von Schiedsrichter Michael Argyrov (Zypern) um einen Punkt betrogen. So blieb es für die Nürnbergerinnen auch nach dem letzten Spiel bei der mageren Bilanz von einem Punkt aus sechs Begegnungen.

Mit der Abschiedsvorstellung seiner Mädels war Müller dennoch höchst zufrieden: „Die Mannschaft hat Herz und Charakter gezeigt. Wir können mit hoch erhobenem Kopf nach Hause fahren.“ Die besten Werferinnen auf Nürnberger Seite waren Miriam Simakova und Ania Rösler mit je sechs Treffern.

Anna Ermann

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