Club: Fans sollen Funktionsgebäude finanzieren

Projekt mit Internat, Geschäftsstelle und Museum soll sechs Millionen Euro kosten. Die Anhänger können ab sofort dafür Anleihen abschließen
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„Transparenz und ein dynamisches Design“, sagt Architekt Ralf Matuschek über sein schmuckes Funktionsgebäude, das sich der Club sechs Millionen Euro kosten – und von den Fans finanzieren lässt.
fcn „Transparenz und ein dynamisches Design“, sagt Architekt Ralf Matuschek über sein schmuckes Funktionsgebäude, das sich der Club sechs Millionen Euro kosten – und von den Fans finanzieren lässt.

Projekt mit Internat, Geschäftsstelle und Museum soll sechs Millionen Euro kosten. Die Anhänger können ab sofort dafür Anleihen abschließen

NÜRNBERG Für den Club geben die Fans viel Geld aus. Geht es nach den FCN-Bossen, darf es ab sofort noch etwas mehr sein. Denn der FCN will bauen und ist dabei auf die Unterstützung seiner Anhänger angewiesen, die das neue Funktionsgebäude finanzieren sollen. Die AZ erklärt die Fakten:

Die Club-Anleihe bringt sechs Prozent Zinsen pro Jahr

Der Neubau: Seit rund zehn Jahren trägt sich der Verein mit dem Gedanken, den Sportpark Valznerweiher baulich umzustrukturieren. Ex-Boss Michael A. Roth verfolgte jahrelang das Ziel, auf dem Gelände hinter dem Hilton-Hotel ein 10.000 Zuschauer fassendes Stadion für die Amateure zu bauen. Jetzt ist aus den Plänen ein Funktionsgebäude geworden, das alle Bereiche des Club auf 1600 Quadratmetern bündelt. Darin sollen ab 2011 neben einem Jugend-Internat (DFL-Bedingung für die Lizenz) mit Unterrichtsräumen und 15 Zimmern auch die Lizenzspielerabteilung und die Geschäftsstelle untergebracht werden. Und damit die Fans auch etwas davon haben, wie Präsident Franz Schäfer betont, ein FCN-Museum. Spatenstich ist im April 2010.

Die Finanzierung: Sechs Millionen Euro kostet das Projekt. Der Club benötigt einen Kredit. Den sollen in diesem Fall die Fans über eine Anleihe (Stückelung: 100, 200 und 500 Euro) geben. Seit gestern und bis 19. März 2010 können die Clubfreunde in allen Fanshops, den Raiffeisenbanken sowie auf www.fcn.de einen Anteil zeichnen. Zurückgezahlt wird am 1. April 2016. Die Rendite liegt bei stolzen sechs Prozent Zinsen pro Jahr. Laut FCN-Vize Ralf Woy gab es auch andere Möglichkeiten der Finanzierung, aber: „Warum sollten wir die Zinsen der Bank geben, wenn wir sie auch den Fans geben können.“

Geht der Verein Pleite, ist das Geld weg

Das Risiko: Grundsätzlich zählt eine Anleihe zu den sicheren Anlageformen. Allerdings, ginge der Verein pleite, wäre das Geld weg. Dazu kommt, dass diese Art der Finanzierung Rückschlüsse auf die Club-Kasse zulässt. Wie ein Finanzexperte der AZ erklärte, ist so eine Anleihe nur sinnvoll, wenn die Bonität einer Firma im Keller ist. Dann nämlich lässt sich die Bank das Ausfallrisiko ihres Kredits teuer bezahlen. Im Fall des Club also mit deutlich mehr als sechs Prozent. Nur so kann sich auch Steuerprüfer und Ex-FCN-Schatzmeister Wolfgang Ritter die stattliche Rendite der Club-Anleihe erklären: „Je größer das Risiko, desto größer muss der Anreiz für den Zeichner sein.“ Krischan Kaufmann

Mehr über den Club lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Freitag, 11. Dezember.

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