Club-Fans: Sie stehen voll hinter Koller & Co.

Der Dortmund-Eklat des XXL-Stürmers – Schwamm drüber: „Die Jungs sollen sich gegen Duisburg zusammenreißen und alles geben“
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Skeptisch: Aber Jan Koller muss beim heutigen Schicksals-Heimspiel gegen Duisburg nicht mit Pfiffen rechnen.
dpa 2 Skeptisch: Aber Jan Koller muss beim heutigen Schicksals-Heimspiel gegen Duisburg nicht mit Pfiffen rechnen.
Nach dem 0:0 gegen Dortmund feierte Jan Koller mit den BVB-Fans. Das brachte die Club-Anhänger auf die Palme.
dpa 2 Nach dem 0:0 gegen Dortmund feierte Jan Koller mit den BVB-Fans. Das brachte die Club-Anhänger auf die Palme.

Der Dortmund-Eklat des XXL-Stürmers – Schwamm drüber: „Die Jungs sollen sich gegen Duisburg zusammenreißen und alles geben“

NÜRNBERG Alles oder nichts. 90 Minuten Vollgas. Heute Abend muss der Club – egal wie – gegen den MSV Duisburg seine allerletzte Chance nutzen, um die auf ein klitzekleines Minimum geschrumpfte Chance im Abstiegskampf zu wahren. „Meine Spieler machen nicht den Eindruck, dass sie verunsichert wirken“, will Trainer Thomas von Heesen beim Blick in die Gesichter seiner Schützlinge registriert haben.

Wirklich alle? Auch ein Jan Koller? Kein Geheimnis ist, dass unter seiner rau wirkenden, 2,02 Meter hohen Fassade ein emotional ganz weiches Fundament sitzt. Dazu steht er auch. „Nichts Böses“ hatte er sich dabei gedacht, als er sich letzten Freitag nach Spielende in Dortmund bei den Borussia-Fans für deren lautstarke Sympathiebekundungen bedankt hatte. La Ola mit 25000 Gelb-Schwarzen auf der Südtribüne inklusive. Folge: Tobende Cluberer auf der Gegenseite, die ihrer Wut mit wüsten Beschimpfungen und eindeutigen Gesten gegen Koller Luft verschafften.

„Einen solchen Hass habe ich noch nie erlebt“, stammelte Koller, der zumindest auf dem Rasen von keinem Gegner zu erschütternde Riese, hinterher. Gekränkt hatte er noch im Kabinengang des BVB-Stadions gebrüllt: „Fuck Nürnberg Fans.“

„Den Spruch hätte er sich klemmen müssen“, moniert Peter „Fiddl“ Maul. Das wie viele Anhänger von Kollers Verhalten „völlig irritierte“ Vorstandsmitglied des Supporters-Club wehrt sich jedoch gegen „derartige Pauschalurteile. Wobei die Reaktionen der Fans auch grenzwertig war. In unserer prekären Situation ist für solche Nebenkriegsschauplätze kein Platz“.

Nicht nur der ganz harte Kern, die „Ultras“, hatten Front gegen Koller gemacht. „4000 Nürnberger haben 90 Minuten lang die Südtribüne in Grund und Boden gesungen“, erklärt Ultras-Sprecher Julius Neumann. „Nach dem 0:0 dachten viele: Das war’s mit der Ersten Liga. Aber Koller lässt sich minutenlang feiern, als ob er mit denen gerade die Meisterschaft gewonnen hätte.“

Menschlich nachvollziehbar, aber sicher kein professionelles Auftreten. Sieht auch Manager Martin Bader so: „Da hat Jan sicher übertrieben, das hat er auch eingesehen. Andererseits: Was würden unsere Fans machen, wenn uns mal ein Marek Mintal verlassen sollte und mit seinem neuen Verein nach Nürnberg kommt?“ Genau. Sie würden ihn euphorisch feiern. Wie die Borussen Jan Koller.

Schwamm drüber. „Auf dem Fußballplatz und auf den Rängen werden Gefühle eben heftiger ausgelebt“, sagt Neumann. „Für uns ist das Thema abgehakt. Die Jungs sollen sich gegen Duisburg zusammenreißen, und alles geben, damit wir nicht absteigen. .“ Betonung auf „wir“ – Spieler und Fans.

Volle Unterstützung gegen den MSV ist somit garantiert. Wobei Neumann im Falle eines Super-Gaus „gespannt ist“, wer Farbe bekennt. „Wenn’s schief geht, werden wir ja sehen, wie wichtig einigen Herren der Club ist, oder ob sie sich zu schade für die Zweite Liga sind.“ Markus Löser

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