Club: „Die Schiris sollten überlegen, was sie damit anrichten“

Nach dem 0:1 in Mainz platzt FCN-Manager Martin Bader der Kragen, weil dem 1. FCN wieder ein reguläres Tor weggepfiffen wurde
von  Abendzeitung
Wahrlich kein Club-Freund: Jung-Schiedsrichter  Michael Kempter, hier in einer lautstarken Diskussion mit Javier  Pinola.
Wahrlich kein Club-Freund: Jung-Schiedsrichter Michael Kempter, hier in einer lautstarken Diskussion mit Javier Pinola. © Kunz/AK

Nach dem 0:1 in Mainz platzt FCN-Manager Martin Bader der Kragen, weil dem 1. FCN wieder ein reguläres Tor weggepfiffen wurde

NÜRNBERG/MAINZ Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode. Das Zitat aus Shakespeares Hamlet kann der Club für sich beanspruchen. War nach dem 2:2 gegen Bremen die Schiedsrichter-Schelte von Club-Manager Martin Bader in der AZ noch moderat ausgefallen, platze ihm nun endgültig der Kragen. „Das ist ja nicht das erste Mal in den letzten Wochen, dass wir um ein überlebenswichtiges Tor gebracht worden sind“, polterte Bader nach der 0:1-Pleite in Mainz noch in den Katakomben des Bruchweg-Stadions. Denn: Schiri Michael Kempter hatte Peer Kluges Ausgleichstreffer in der 88. Minute abgepfiffen – zu Unrecht!

Bader stürmte Schiri-Kabine

Direkt nach Spielschluss war der Sportdirektor in die Schiri-Kabine gerauscht. Er erntete dort aber nur ein hilfloses Schulterzucken. Dass sich der Jung-Referee (26) im Nachhinein für seinen Patzer (respektive für den seinen Linienrichters) entschuldigte, konnte Baders berechtigten Zorn nicht beruhigen. „Das geht permanent so. Die Unparteiischen sollten sich mal überlegen, was sie damit anrichten. Noch gilt die Regel, im Zweifel für den Angreifer.“

Eine Regel mit Ausnahmen, speziell für den Club. Deshalb ist Baders Wut umso verständlicher. Kluges Ausgleich war nach Albert Bunjakus Treffern beim 1:1 gegen Frankfurt und dem 2:2 gegen Bremen nun schon das dritte reguläre Tor, das dem Aufsteiger von den Referees geklaut wurde. Bei korrekter Spielleitung hätte die Mannschaft von Trainer Michael Oenning fünf Punkte mehr auf dem Konto, läge mit 14 Zählern bei noch fünf ausstehenden Partien bis zur Winterpause voll im Soll.

"Am Ende fragt keiner, warum wir die Punkte nicht haben"

So aber steckt das sein Team weiter tief im Tabellenkeller (Platz 16) fest, und Bader ist sich über die Konsequenzen voll im Klaren: „Am Ende fragt doch keiner mehr, warum wir die Punkte nicht haben. Da wird dann alles wieder in Frage gestellt.“

Eine Frage, die allerdings gestellt werden darf ist, warum seine Angestellten zunächst so zaghaft gegen die wahrlich nicht übermächtigen Mainzer zu Werke gingen. Selbst Albert Bunjakus kläglich versiebte 100-prozentige Chance („die hätte ich rein machen müssen“), kurz vor Elkin Sotos Führung (38.), resultierte aus einer verunglückten Rückgabe des Mainzers Niko Bungert. „So wie in der ersten Halbzeit kann man nicht spielen“, redete Kapitän Andy Wolf Klartext und das erfreulich selbstkritisch.

"Deutliche Worte" von Trainer Oenning

Erst in in Durchgang zwei und nach „deutlichen Worten“ von Oenning, wie Dominic Maroh verriet, drehte der Club merklich auf. Und drückte Mainz tief in die eigene Hälfte, allerdings ohne sich dabei eindeutige Möglichkeiten herauszuarbeiten. Nur einmal, direkt nach der Pause (47.), steckte Christian Eigler, dem sonst offensiv wenig gelang, auf Bunjaku durch, der aber freistehend an FSV-Keeper Heinz Müller scheiterte. Maroh: „Diese Riesenchancen müssen wir einfach auch mal machen.“ Stimmt.

Und wenn dann noch der Schiri korrekt pfeift, wäre endlich Schluss mit dem Wahnsinn. Krischan Kaufmann

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