Club besiegt die Löwen mit 2:1

NÜRNBERG - Trotzdem muss der 1. FCN in der Relegation gegen Cottbus um die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus kämpfen
Wunder verpasst, Wunschträume intakt: Ein Jahr nach seinem schmerzlichen Abstieg aus der höchsten deutschen Fußball-Liga muss der 1. FC Nürnberg im Kampf um die direkte Bundesliga-Rückkehr auf die Entscheidungsspiele gegen Energie Cottbus hoffen. Die Franken unter Trainer Michael Oenning besiegten am Sonntag im bayerischen Derby den TSV 1860 München durch Tore von Christian Eigler (30. Minute) und Marek Mintal (33.) hoch verdient mit 2:1 (2:0), warteten aber vergeblich auf einen Ausrutscher von Aufstiegskonkurrent FSV Mainz 05.
„Sicherlich sind wir etwas traurig, dass das Wunder nicht stattgefunden hat“, sagte „Club“-Trainer Michael Oenning. „Aber wir haben es selber noch in der Hand. Wir haben eine reelle Chance.“ Auch Manager Martin Bader stimmte seine Profis auf die wichtigsten Spiele des Jahres am Donnerstag und an Pfingstsonntag ein: „Die Jungs können jetzt eine gute Rückrunde mit den Spielen gegen Cottbus krönen. Wir fahren nicht chancenlos nach Cottbus.“ Während Mainz nun zusammen mit Zweitliga-Meister SC Freiburg in der kommenden Saison wieder in der Bundesliga spielt, muss der „Club“ im Kampf um seinen siebten Aufstieg in die Eliteliga die letzte Chance nutzen. „Cottbus ist ein schwerer Gegner. Das ist eine Mannschaft, die kämpft ohne Ende“, warnte Torjäger Mintal, der mit 16 Saisontoren zusammen mit Cedrick Makiadi (MSV Duisburg) und Benjamin Auer (Alemannia Aachen) bester Torschütze der Liga war. „Aber alles ist möglich.“
Fans hofften umsonst auf ein Aufstiegsmärchen
„Schreibt uns das Aufstiegsmärchen – jetzt!!!“, hatten die „Club“-Fans ihre Profis per Plakat begrüßt. Derart angespornt begannen die Franken schwungvoll die Partie: Daniel Gygax (4.) sowie Torjäger Marek Mintal (10./17.) sorgten rasch für Gefahr vor dem Tor des Ex-Nürnbergers Philipp Tschauner. Mit den frühen Mainzer Toren schwand zwar schnell die Hoffnung auf das Erreichen des zweiten Aufstiegsranges, die Hausherren spielten gegen die auch unter dem neuen Trainer Ewald Lienen harmlosen „Löwen“ aber weiter konsequent nach vorne. Eigler nutzte nach 30 Minuten ein schönes Zuspiel des starken Gygax zur Führung. Mintal legte nur wenig später nach. „In der ersten Halbzeit war das fast ein Klassenunterschied“, konstatierte Neu-Trainer Lienen beinahe entsetzt.
Nach dem Wechsel verflachte die bedeutungslos gewordene Partie zusehends. Die beste Chance hatten zunächst noch die ansonsten blassen Gäste, als Benjamin Lauth bei einem gut vorgetragenen Konter (52.) aus kurzer Distanz vergab. Mit Blick auf die entscheidenden Aufstiegsspiele gegen den Bundesliga-16. aus der Lausitz war bei den Franken bei sommerlichem Wetter Kräfteschonen angesagt. Zudem vermieden die Leistungsträger Javier Pinola und Torhüter Raphael Schäfer drohende Gelb-Sperren. Dennoch hatten die Nürnberger die besseren Chancen: Mintal traf nur die Latte (74.), Isaac Boakye scheiterte an Tschauner. Am Ende traf Lauth (83.) für die Gäste.
Club geht selbstbewusst in die Relegation
Dass Cottbus für die Franken ein machbarer Gegner ist, beweist der Blick in die Statistik. In der letzten gemeinsamen Bundesliga-Saison 2007/08 endeten beide Begegnungen mit 1:1. In der Spielzeit davor gab es für den „Club“ auswärts erneut ein 1:1-Remis, daheim wurden die Lausitzer mit 1:0 bezwungen. „Wir sind eine schwer zu spielende und schwer zu schlagende Mannschaft“, sagte Manager Bader vor dem Kräftemessen mit dem Bundesligisten selbstbewusst.