Club: Aus der Traum!

MÜNCHEN -Nürnberg gerät bei den Bayern früh in Rückstand, versucht alles, verliert aber letztlich 0:2 und ist raus aus dem DFB-Pokal. Das Fazit von Trainer Michael Oenning: „Wir haben uns teuer verkauft, dieses Spiel gibt mir Hoffnung.“
Tapfer gewehrt, nicht untergegangen, aber letztlich ausgeschieden: Der Club wurde durch Treffer von Miro Klose und Tim Borowski von den Bayern gestern Abend aus dem Pokal gekegelt. Irgendwie war es von Beginn an eine unmögliche Mission, der Pokalauftritt des Club bei den Bayern. Trainer Michael Oenning ließ trotzdem nichts unversucht, änderte seine verunsicherte Truppe auf fünf Positionen. Mitreski, Kluge (beide verletzt), Reinhardt, Engelhardt und Boakye (alle außer Form) blieben draußen, Spiranovic, Mnari, Judt, Masmanidis und Gygax sollten es besser machen.
Auch Oennings Bayern-Kollege überraschte. Klinsmann verbannte Kapitän van Bommel auf die Bank, vertraute stattdessen Ottl. Auch Ribéry musste zunächst zuschauen. „Nichts riskieren“, lautete Klinsmanns Devise. Für den Club hatte der Bayern-Coach vorab ein Lob parat. „Nürnberg ist kein Zweitligist, die haben eine Bundesligamannschaft.“
Haben sie nicht. Bereits nach sechs Minuten zeigte Miroslav Klose auf, warum nicht. Nach einer Flanke von Oddo nahm Klose den Ball unbedrängt im Strafraum mit der Brust mit und verwandelte anschließend perfekt ins lange Eck. Machtlos Club-Keeper Raphael Schäfer, staunende Zuschauer, bestenfalls Geleitschutz: José Goncalves und Joe Mnari.
Kaum Durchschlagskraft vorm Bayern-Tor
In der Folgezeit lieferte der Club den nächsten Beleg, dass es noch lange nicht langt für höhere Ansprüche. Die Durchschlagskraft in Richtung gegnerisches Tor bleibt weiter bei nahezu Null. Nur Daniel Gygax mit einem Distanzschuss (15.) und Marek Mintal, der zwei Hereingaben knapp verpasste (41.), bzw. einmal einen halben Schritt zu spät dran war (64.) sowie ein tapferer Angelos Charisteas, der allein auf weiter Flur versuchte, die Bayern-Abwehr zu beschäftigen, das war einfach zu wenig.
Eklatant auch die Defizite einiger Cluberer in Sachen Abwehrarbeit. Besonders Ioannis Masmanidis tat sich dabei unrühmlich hervor. Die Folge: Obwohl die Bayern nicht mehr taten als nötig, schafften sie sich genügend Räume, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Als dann Tim Borowski nach feiner Vorarbeit von Andreas Ottl frei aus sechs Metern das längst erwartete 2:0 draufsetzte (69.), war der Käse gegessen. Dass bei den Bayern mittlerweile der von den Fans stürmisch geforderte Ribéry mitwirkte, fiel gar nicht auf.
Der FC Bayern hatte seinen Job gemacht, der Club sich nicht sonderlich gewehrt. Was Trainer Michael Oenning anders sah. „Wir haben uns sehr wohl teuer verkauft, haben uns nach dem frühen Rückstand, der natürlich ärgerlich war, wieder ins Spiel zurück gebissen und die Partie lange offen gehalten. Dieses Spiel gibt mir Hoffnung für die nächste Aufgabe am Montag gegen Duisburg, denn wir sind auf dem richtigen Weg, und ich glaube fest daran, dass wir gegen Duisburg gewinnen.“ Dann hätte auch der Pokal-K.o. sein Gutes. ERG