Club: Abgang der Versager
NÜRNBERG - Beauchamp und Torhüter Blazek sind weg, und Koller steht beim russischen Erstligisten Krylya Sovetov auf der Wunschliste. Jetzt freie Bahn für Schäfers Comeback beim FCN?
Bewegung auf dem Trödelmarkt am Valznerweiher. Zwei Versager sind weg. Allen voran Jaromir Blazek, eine Träne weint dem Torhüter in Nürnberg kaum einer nach. Der 35-Jährige wechselt trotz Vertrages beim Club bis 2009 zurück zu Sparta Prag, unterschrieb gestern bei seinem Ex-Verein einen Vertrag bis 2010 plus Option. Allerdings nicht ablösefrei, wie kolportiert wurde. „Wir bekommen sehr wohl Ablöse“, sagt FCN-Manager Martin Bader.
„Wir bekommen sehr wohl Ablöse"
Blazek war vor einem Jahr für 750.000 Euro als Nachfolger von Raphael Schäfer verpflichtet worden. Jetzt dreht sich der Spieß um. Schäfer, nach der Verpflichtung von Jens Lehmann beim VfB Stuttgart nur noch Torhüter Nummer drei, steht vor einem Comeback beim Club. (AZ berichtete). Nach Blazeks Abgang steigen die Chancen.
Mit dem Australier Michael Beauchamp kann Bader einen weiteren erfolglosen Kicker von der Gehaltsliste streichen. Der 27-Jährige, beim Club bis 2009 unter Vertrag, heuert beim dänischen Meister Aalborg BK an, unterschrieb einen Drei-Jahresvertrag. Der Nationalspieler (17 Länderspiele) brachte es beim Club auf 30 Bundesliga-Einsätze und einen Treffer, das Siegtor in der Saison 2006/07 beim 1:0 gegen Cottbus.
2006 war er von den Central Coast Mariners zunächst auf Leihbasis gekommen, bekam 2007 einen Zwei-Jahresvertrag, „Meggsys“ Ex-Club in Australien kassierte 200.000 Euro vom FCN. Nun schafft Beauchamp den Sprung von der Ersatzbank in die Champions League. Und der Club kassiert laut Bader eine Summe, die allerdings knapp unter 200.000 Euro liegen dürfte.
Zwei erfolgreiche Transaktionen von Bader an einem Tag – folgt bald die Dritte? Trotz verkorkster EM könnte Jan Koller noch einmal einen lukrativen Job ergattern. Der russische Erstligist Krylya Sovetov Samara will dem Club-Stürmer einen Einjahres-Kontrakt geben, sofern Koller den Medizin-Check besteht.
Rost kommt - wenn Kluge geht
Gebastelt wird beim 1. FCN unterdessen weiter am Transfer von Timo Rost. „Ich beteilige mich nicht an den Spekulationen“, sagt der Kapitän von Energie Cottbus vorsichtig. Knackpunkt bei der Rückholaktion ist Peer Kluge, bzw. dessen Wechsel zu seinem Ex-Verein, Erstliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach. Gladbachs Sportchef Christian Ziege glaubt fest an Kluges Rückkehr, giftete aber im Düsseldorfer „Express“ in Richtung Martin Bader.
„Wenn ich mit Kollegen spreche, werden Summen gefordert, die ich nicht nachvollziehen kann. Aber da geht es auch immer ein bisschen um die persönliche Eitelkeit. Nach dem Motto: Ich hab dem anderen das Geld aus der Tasche gezogen.“ Bader soll für Kluge zwei Millionen Ablöse aufgerufen haben. Allerdings ist Gladbach ist nicht mehr allein im Rennen. Auch Mitaufsteiger Köln hat Peer im Visier. Schön für Rost. M. Hertlein