Club 2008: Stärker als in Liga eins

Viele große Baustellen im Nürnberger Kader wurden bereits glänzend geschlossen. Dazu kommen die treuen Fans, und Trainer Thomas von Heesen schwärmt von seiner neuen Club-Mannschaft: „Alle ziehen mit"“
von  Abendzeitung
Signalisiert Aufbruchstimmung: Publikumsliebling Javier Pinola scheint dem Club die Treue zu halten – sensationell.
Signalisiert Aufbruchstimmung: Publikumsliebling Javier Pinola scheint dem Club die Treue zu halten – sensationell. © Wolfgang Zink

NÜRNBERG - Viele große Baustellen im Nürnberger Kader wurden bereits glänzend geschlossen. Dazu kommen die treuen Fans, und Trainer Thomas von Heesen schwärmt von seiner neuen Club-Mannschaft: „Alle ziehen mit"“

„Den freien Sonntag haben sie sich absolut verdient.“ Zum Abschluss des Trainingslagers in Bad Wörishofen fiel die Bilanz von Club-Trainer Thomas von Heesen positiv aus: „Alle haben voll mitgezogen.“ Gestern durften die derzeit 19 Profis Beine und Seele baumeln lassen. Das ist nötig. „Die nächste Woche wird noch härter – mit drei Spielen in vier Tagen“, kündigte der Trainer an. Auffällig ist, dass der neue, zweitklassige Club um einiges besser zu sein scheint, als der in der letzten Erstliga-Saison. Der AZ-Check:

Torwart: Mit Raphael Schäfer wurde der Lautsprecher der Mannschaft als Nummer eins vom VfB Stuttgart zurückgeholt. Im Trainingslager der Mann der klaren Ansage, Respektsperson, uneingeschränkter Herrscher im Strafraum. „Raffa“ hat eine Führungsrolle im Team, was Vorgänger Jaromir Blazek nie schaffte. Schäfer: „Ich will meinen Betriebsunfall mit Stuttgart und den Club-Abstieg korrigieren.“

Neuzugang Goncalves - ein gelungener Coup

Die Abwehr: Mit der Verpflichtung des achtfachen Champions-League-Spieler José Goncalves vom schottischen Erstligisten Heart of Midlothian ist dem Duo aus Manager Martin Bader und Trainer von Heesen ein echter Coup gelungen. Der 22-jährige Portugiese ist als Innenverteidiger gesetzt, kann aber auch links spielen. Von Heesen begeistert: „José zeigte vom ersten Tag an, dass er etwas bewegen will.“ 250.000 Euro Leihgebühr kostet Goncalves. Am Saisonende kann er für 1,5 Millionen Euro gekauft werden. Publikumsliebling Javier Pinola bleibt, wohl auch Andy Wolf. Zusammen mit Dominik Reinhardt ist die Defensive damit erstklassig besetzt. Und mit Jacques Abardonado steht noch ein weiterer Kämpfer im Kader.

Das Mittelfeld: Marco Engelhardt, der neue, lautstarke Lenker, einer der Favoriten auf die Kapitänsbinde. „Engel“: „Die Hälfte der Mannschaft hat Erstliga-Format. Deshalb müssen wir dominant sein“. Und neben Dauerläufer Peer Kluge und Nationalspieler Jaouhar Mnari steht Neuzugang Juri Judt als Nachfolger für Tomas Galasek Gewehr bei Fuß. „Eine Arbeitsbiene“, lobt von Heesen den Ex-Fürther. Geringe Fehlerquote, sauberes Passspiel, zweikampfstark und unscheinbar. Vielleicht die Überraschung beim neuen Club.

Mintal: "Wir sind wieder eine Familie"

Offensiv blüht Marek Mintal wieder regelrecht auf. Er spielt eine Führungsrolle, ist Dreh- und Anspielpunkt. Mintal über den neuen Teamgeist: „Wir sind wieder eine Familie.“ Mit Ioannis Masmanidis wurde zudem ein technisch versierter, schussstarker Linksfuß mit gutem Auge für den Nebenmann geholt – ein Kicker mit toller Übersicht, der links, rechts und hinter den Spitzen spielen kann.

Angriff: Mario Breska, der Neuzugang aus Zilina, ist eine Mischung aus Gerd Müller und Ailton: Schlitzohrig, unberechenbar, schnell, torgefährlich – und teamfähig. Bleibt Robert Vittek trotz der lukrativen Offerte aus Stuttgart, ist der Club im Sturm für Zweitliga-Verhältnisse mehr als top besetzt. Kämen noch Christian Eigler als Konter-Künstler und/oder ein weiterer Angreifer vom Stile eines Libor Sionko vom FC Kopenhagen hinzu, wäre die Abteilung Attacke eine absolute Macht.

Fans: Sie haben Lust auf Liga zwei. Bisher wurden 16.000 Dauerkarten verkauft. Statt der kalkulierten 20.000 werden 30.000 Fans die Club-Heimspiele sehen. Das ist schon jetzt erstligareif. Matthias Hertlein

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