Clever übers Blitzeis: Die Polizei lobt Nürnbergs Autofahrer
Trotzdem hat's in ganz Franken in der Nacht zum Dienstag gekracht – auch viele Fußgänger hatten Probleme mit der plötzlichen Glätte
NÜRNBERG Blitzeis, ausgefallene Flüge und Bahnen, vereiste Autobahnen, Verkehrsunfälle: Noch hat der Winter weite Teile Europas fest im Griff. Der Wetterdienst meteomedia gab für Franken sogar von Montag auf Dienstag eine Unwetterwarnung der Stufe Rot aus. Denn zwar stiegen die Temperaturen an. Doch der Boden ist noch immer gefroren. Die Folge: gefährliches Blitzeis. Trotz abtauender weißer Pracht gab’s etliche Verkehrsunfälle – aber im Schnitt sind die Franken clever gefahren: Die Polizei lobte die Autofahrer. „Die sind mit den schlechten Witterungsbedingungen sehr gut umgegangen und vorsichtig gefahren. Insofern muss man die Nürnberger schon loben“, sagte Polizei-Sprecher Bernd Rauenbusch.
Freilich hat es in der Stadt trotzdem gekracht: Die Polizei zählte von Montagabend bis Dienstagfrüh 25 Verkehrsunfälle – zum Glück gab es lediglich Blechschäden, Menschen wurden nicht verletzt. „Zum Vergleich: An einem Oktobertag hatten wir 24 Verkehrsunfälle – und da war es trocken!“, ergänzt Rauenbusch.
In ganz Mittelfranken krachte es laut Polizei in der Eis-Nacht zum Dienstag über 70 Mal.
In Oberfranken ereigneten sich innerhalb kürzester Zeit fünf Unfälle auf der A9 zwischen Bayreuth Süd und Bayreuth Nord. Auf der A73 kam ein 48-Jähriger auf der glatten Fahrbahn ins Schleudern und prallte gegen die Mittelschutzplanke. Er schwebt in Lebensgefahr.
In Unterfranken mussten die Autobahnen A3 und A7 zeitweise gesperrt werden: Hier stellten sich etliche Lkw quer und blockierten die Fahrbahn. Einige Lkw waren noch mit Sommerreifen unterwegs. Der Gesamtschaden wird auf rund 100000 Euro geschätzt.
Auch Fußgänger hatten ihre Probleme mit den glatten Gehwegen: In die Notfall-Ambulanz der Erler-Klinik wurden seit letztem Freitag über 50 Prozent mehr Verunglückte eingeliefert als die Tage zuvor, teilte ein Sprecher mit. Die häufigsten Verletzungen der meist 45 bis 70 Jahre alten Patienten: gebrochene Oberschenkelhalsknochen oder Handgelenke. mm
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