Christen in Bayern feiern Karfreitag und Ostern

Mit festlichen Gottesdiensten feiern die Christen in Bayern in den kommenden Tagen Ostern. Die Botschaft dieses Festes schenke den Menschen Hoffnung und Zuversicht, hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick im Vorfeld betont.
Bamberg/München – Mit Gottesdiensten erinnern die Christen in Bayern in den kommenden Tagen an das Sterben und an die Auferstehung Jesus Christus. An Karfreitag (22. April) steht das Leiden und Sterben Jesus Christus im Zentrum. Vielerorts sind die Altäre in den Kirchen verhängt, in der katholischen Liturgie gibt es kein Orgelspiel und vor allem auch keine Eucharistiefeier. In der katholischen Tradition ist der Karfreitag ein strenger Fasttag. Dass es früher unüblich war, an einem Freitag Fleisch zu essen, geht auf diesen Brauch zurück.
Unter vielen Protestanten galt der Karfreitag – nicht zuletzt in Abgrenzung zu den Katholiken – bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als der bedeutsamste Feiertag des Jahres, er war ein wichtiger Abendmahlstag. Und nicht selten gingen früher katholische Gläubige an dem Tag absichtlich werktägigen Arbeiten nach.
Heute halten die Kirchen nichts mehr von derlei Abgrenzungstendenzen. Die Frage, ob denn nun der Karfreitag oder Ostern als der höchste Feiertag gelte, sei eine „leidige Diskussion“, sagte die Münchner evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler. Der Kreuzestod Jesus Christus und seine Auferstehung von den Toten gehörten vielmehr untrennbar zusammen, betonte sie.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag steht dann die Feier der Auferstehung an. In vielen Orten in Bayern hat sich hier ein ökumenisches Zeichen etabliert: Am Osterfeuer, an dem die Osterkerze entzündet wird, treffen sich Christen verschiedener Konfessionen. In Nürnberg etwa werden sich am Samstagabend neben katholischen und evangelischen Christen auch Anhänger orthodoxer Kirchen, Baptisten, Methodisten und Anglikaner um das Osterfeuer versammeln.
Der biblischen Überlieferung nach erstand Jesus am dritten Tag nach seinem qualvollen Sterben von den Toten: Seine Jünger fanden das leere Grab, er erschien Ihnen als Auferstandener. Feierliche Gottesdienste am Ostersonntag drücken die Freude der Christen darüber aus.
Die Botschaft der Auferstehung schenkt den Menschen nach Ansicht des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick „Hoffnung und Zuversicht“. Die westliche Gesellschaft habe das dringend nötig, sagte er der Nachrichtenagentur dpa: „Wir sind oft pessimistisch, lethargisch, manchmal sogar depressiv.“ Wenn die Botschaft von der Auferstehung Jesus Christus im Alltag der Menschen konkret werde, bedeute das „Freude am Leben, Teilnahme an Freud und Leid der Mitmenschen, Einsatz für eine bessere Zukunft der ganzen Menschheit“. Für Christen gebe es keine Hoffnungslosigkeit: „Kein Mensch ist ein hoffnungsloser Fall, keine Situation ist hoffnungslos.“