Chiemsee: Suche nach Flugzeug erfolglos

Bei der Suche nach dem im Chiemsee verschollenen Ultraleichtflieger wurde am Donnerstag eine Spezialkamera einer privaten Tauchfirma aus München eingesetzt. Trotzdem verlief die Suche erfolglos.
von  Abendzeitung
Boote der Gstadter Wasserwacht suchen nach dem Ultraleichtflugzeug
Boote der Gstadter Wasserwacht suchen nach dem Ultraleichtflugzeug © dpa

GSTADT - Bei der Suche nach dem im Chiemsee verschollenen Ultraleichtflieger wurde am Donnerstag eine Spezialkamera einer privaten Tauchfirma aus München eingesetzt. Trotzdem verlief die Suche erfolglos.

Noch immer gibt es keinen entscheidenden Hinweis, wo genau das Wrack des seit Freitag verschollenen Leichtflugzeugs im Chiemsee versunken ist. „Leider haben wir keine weiteren Flugzeugteile gefunden“, sagte ein Sprecher der Polizei Traunstein am Donnerstag. An der Suche war diesmal auch eine Spezialfirma aus München beteiligt, die über ein eigenes Boot und spezielle Sonar-Kameras verfügte. „Dadurch kann ein größerer Bereich abgesucht werden“, sagte der Polizeisprecher.

Wasserwacht und Polizei waren bis zum Einbruch der Dunkelheit zwischen Gstadt und der Fraueninsel mit vier Booten auf der Suche. Bis dahin hatten sie etwa die Hälfte des auf zwei mal zwei Kilometer eingegreznten Gebietes abgearbeitet.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit wurde gesucht

Die beiden Männer Ulrich W. (46) und Raimund E. (49) werden seit Freitag vermisst. Sie waren vom Flugplatz Mühldorf-Mößling (Landkreis Mühldorf am Inn) aus zu einem Rundflug gestartet und nicht zurückgekehrt. Am Dienstag fand eine Spaziergängerin ein Wrackteil bei Gstadt, weitere Teile wurden auch am Ostufer der Fraueninsel gefunden. Experten ermittelten, dass es sich um Teile des Flugzeugtyps FK 14 handelt, zu dem auch die verschollene Maschine gehört.

Auch Besucher des Christkindlmarktes auf der Fraueninsel wurden befragt

Die Suche nach dem Hauptteil des Flugzeugs mit den beiden Vermissten ist schwierig und aufwändig: Der Chiemsee ist bis zu 70 Meter tief, Taucher erreichen nur Tiefen von etwa 40 Metern. Liegt das Wrack sehr tief, ist fraglich, wie oder ob es überhaupt geborgen werden kann. Noch ist nicht einmal die genaue Absturzstelle sicher. Zwar meldete sich eine Frau bei der Polizei, die am Freitag aus dem Augenwinkel gesehen hatte, dass im See etwas heftig spritzete. Doch die Suchtrupps können das Gebiet nur ungefähr eingrenzen. Auch eine Befragung der Besucher des Weihnachtsmarktes auf der Fraueninsel, der am Freitag gut besucht war, ergab keine weiteren Hinweise.

Ulrich W. war ein gewissenhafter Pilot, sagen Freunde

Ulrich W., ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aus Mühldorf und begeisterter Pilot, war häufig mit dem befreundeten Unternehmer Raimund E. geflogen. Am Freitag hatte es Rainmund E. nach AZ-Informationen eigentlich eilig, er wollte noch zu einer Baustelle. Dann ließ er sich doch von dem Arzt überreden mit ihm zu fliegen. Nach einer Stunde wollten die Männer zurück sein. Die Wetterbedingungen waren gut.

Ulrich W. soll ein erfahrener und gewissenhafter Pilot gewesen, das sagen Freunde vom Fliegerclub Mühldorf. Er sei kein Fan von riskanten Flugmanövern gewesen. Möglicherweise, so spekulieren einige, ist die Maschine in der Luft auseinandergebrochen und dann wie ein Stein vom Himmel gefallen. Möglich ist aber auch, dass der Pilot an Bord gesundheitliche Probleme bekam. Wahrscheinlich ist, dass der Motor ausfiel, sonst hätte die Maschine eigentlich jemand hören müssen, als sie abstürzte.

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