Chiemsee: Flugzeugwrack soll geborgen werden
CHIEMSEE - Gut sieben Wochen nach dem Absturz eines Ultraleichtflugzeugs mit zwei Insassen an Bord soll der Münchner Bergungsspezialist Christian Müller am Mittwoch das Wrack und die beiden Insassen bergen.
Das Wrack liegt in in 57 Metern Tiefe nordöstlich der Fraueninsel. Die Leichen der beiden Verunglückten, Ulrich W. (46) und seines Begleiters Raimund E. (49), befinden sich nach ersten Erkenntnissen noch in der Pilotenkanzel.
An seinem Hochzeitstag, dem 4. Dezember, startete Christian Müllers Einsatz auf dem Chiemsee. Am Montag entdeckte er schließlich die vermisste Maschine. Der Fundort liegt unweit der bislang vermuteten Absturzstelle.
Nachdem bereits vor Wochen einige Wrackteile in Gstadt, Mitterndorf und am Ostufer der Fraueninsel gefunden worden waren, bestand an einem Absturz des vermissten Ultraleichtflugzeugs vom Typ FK 14 kein Zweifel. Die Unglücksursache ist noch unklar.
Ulrich W. war am 28. November von einem Rundflug nicht zurückgekehrt. Der Flughafen Mühldorf-Mössling schlug daraufhin Alarm. Jetzt haben die Angehörigen traurige Gewissheit. „Sie können mit der Trauerarbeit beginnen“, sagt Bergungsspezialist Müller. „Es sind schreckliche, aber reale Bilder, die sie verarbeiten müssen.“ Es ist das erste Mal, dass er nach einem Flieger sucht – sonst sind es Ertrunkene und gekenterte Boote, die er aufspürt.
Zwölfmal fuhr Müller dick eingepackt über den See. Wellen verzerren die Bilder, die der Sidescansonar an den Laptop an Bord sendet. Am Mittwochmittag werden er und sein Team erneut rausfahren, um ihre traurige Aufgabe zu vollenden. Wann der Flieger an Land geholt wird, ist unklar. Müller: „Eine Bergung ist eine komplizierte Angelegenheit, die genau geplant werden muss.“
lka
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