Chef-Verbrecherjäger tritt Dienst an
NÜRNBERG - Dieser Mann will Nürnberg noch sicherer machen: Klaus Hubmann (62) wurde gestern als neuer oberster Chef der Staatsanwaltschaft bei einem Festakt im Nürnberger Schwurgerichtssaal ins Amt eingeführt.
Der Fürther Hubmann ist nicht nur mit seinem wuchtigen Auftreten ein ganz anderer Typ als sein eher zurückhaltender Vorgänger Roland Helgerth (65), der nach einer Bilderbuchkarriere über viele Stationen als Generalstaatsanwalt von Bayerns Justizministerin Beate Merk mit viel Lob in den Ruhestand verabschiedet wurde.
„Distanz zwischen Stab und Front soll geringer werden“,
Der Kulmbacher Helgerth, lange Jahre Generalstaatsanwalt beim Bayerischen Obersten Landesgericht in München, bis es aufgelöst wurde, war die letzten Dienstjahre „General“ in Nürnberg. Da habe er Anzahl und Schlagkraft der Ankläger verstärkt: „Wir sind gut aufgestellt“, verkündete er. Und erinnerte sich, dass er als Referendar bei Rechtsanwalt Günther Beckstein, jetzt Landesvater, ein Spitzenzeugnis erhielt. Jetzt im Ruhestand wird er sich Enkelin Karolina (3) widmen, die seine Rede mit „Opa“-Rufen begleitete.
Sein Nachfolger geht sein neues Amt mit Volldampf an. Er erwartet von seinen 60 Anklägern noch mehr Leistung. „Die Distanz zwischen Stab und Front soll geringer werden“, so Hubmann, der als anspruchsvoller, aber fairer Chef gilt. Der Reserve-Hauptmann wurde in den 80er Jahren als unerbittlicher Ankläger im Prozess um die Komm-Massenverhaftungen bundesweit bekannt. Er will dem Bürger weiterhin zeigen, „dass bei Verstößen gegen die Rechtsordnung spürbare Konsequenzen drohen – und zwar schnell.“ Als beste Besetzung bezeichnete Ministerin Beate Merk den neuen General „mit dem starkem Rückgrat“.cis
- Themen:
- Beate Merk
- Günther Beckstein