Chef mit der Faust niedergestreckt
Eklat im Nobel-Ristorante: Der Kellner ärgerte sich über Kritik des Padrone am Arbeitstempo
NÜRNBERG Eklat im Nobel-Lokal: Mit einem Faustschlag mitten ins Gesicht streckte ein Schankkellner (38) seinen Chef (47) auf die Terrakotta-Fliesen seines Edel-Ristorante in der Nürnberger Altstadt. Der Padrone hatte den mangelnden Arbeitseifer seines Gläser spülenden Beschäftigten gerügt. Gestern trafen sich die beiden vor dem Nürnberger Amtsgericht wieder.
„Geh heim, du fauler Argentinier“, hatte der Chef den angeklagten „Bastard“ beschimpft. Der beleidigte ihn wiederum als „Hurensohn“ und zog über „die faulen Italiener“ her. So ging’s kurz vor Lokalschluss gegen 23.45 Uhr in einer Novembernacht 2008 hin und her, bis der verhängnisvolle Schwinger fiel, der dem Padrone eine geschwollene Backe und beim Sturz einen geprellten Daumen einbrachte .
Die Quittung: Fristlose Kündigung und zehn Monate Haft
Der geständige, damals stocknüchterne Kellner hatte sich angeblich geärgert, dass sein Chef wieder mal angetrunken (ein Promille Alkohol durch ein paar Gläser Wein) sein Personal angemault habe.
Neben der fristlosen Kündigung kassierte der impulsive Kellner gestern auch noch zehn Monate Haft, weil er nur Monate vorher einem Oberkellner in einem anderen Lokal eine gewischt hatte. Richter Bernd Kirchhof riet dem Verurteilten: Wenn sein nächster Chef ihn heimschicke, „dann gehen’S auch heim.“ cis
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