Charme-Offensive der Lady-Kracher
Club-Girls: Die Visionen der neuen Macherinnen Blacha und Harlander. Trainer Szücs hat fertig
NÜRNBERG Jede Menge Visionen und Emotionen, Aufbruchstimmung pur beim offiziellen Outing von Kathrin Blacha und Sylvia Harlander als neue Hoffnungsträgerinnen des Nürnberger Handballs gestern. Die Ex-Stars der Club-Handballerinas teilen sich künftig den Manager-Posten beim in finanzielle Schieflage geratenen 1. FCN (AZ berichtete) – und stehen nach eigenen Angaben für „Ehrlichkeit, kaufmännische und sportliche Transparenz, Bodenständigkeit, Glaubwürdigkeit und attraktiven Tempo-Handball.“
Zweiter Geschäftsführer im Anflug
Das Konzept, das die ehemaligen Nationalspielerinnen entwickelt haben, klingt ebenso ehrgeizig wie vernünftig. Professionelle Strukturen entwickeln, Förderung von regionalen Talente bis hin zur Nationalmannschafts-Reife – kurzum: „Wir wollen wieder Spaß am Handball haben.“ Um das alles zu verwirklichen, bedarf es freilich auch des nötigen, aber noch fehlenden Kleingelds. Und deshalb gingen die beiden „Lady-Kracher“ am Mittwochabend mit Hilfestellung von OB Ulrich Maly und Sportbürgermeister Horst Förther bei designierten Sponsoren Klinken putzen.
Ob die Charme-Offensive die erhoffte Wirkung gezeigt hat, „werden wir in ein, zwei Wochen wissen“, so Geschäftsführer Hanno Kolleth, der demnächst noch einen Kollegen an die Seite gestellt bekommt, einen „jungen, dynamischen Mann aus dem Marketing- und Sportbereich“, wie Kathrin Blacha weiß.
Harlander: "Für einige Spielerinnen ist Nürnberg die erste Adresse“
Und auch der neue Trainer „steht schon fest“ und ist laut Sylvia Harlander „auch schon in die Planungen involviert“, steht momentan aber noch bei einem anderen Arbeitgeber in Lohn und Brot. Dem bisherigen Coach Csaba Szücs hat Kolleth mitgeteilt, dass Feierabend ist. Und mit welchem Personal kann sein Nachfolger das große Ziel, den „Erhalt des 1. FCN als Top-Mannschaft im deutschen Damen-Handball“ (Blacha) in Angriff nehmen? Harlander: „Steffi Ofenböck, Maya Gubova, Franzi Beck, Christina Rohde, Beate Scheffknecht, Linda Jäger und Sabine Stockhorst bleiben auf jeden Fall bei der Stange. Und es gibt einige interessante Spielerinnen, die kommen wollen.“
Wenn denn alles finanziell so funktioniert, wie es sich die beiden Power-Frauen vom Valznerweiher vorstellen. „Wir sind zwar noch ein bisschen wackelig, aber für einige Spielerinnen ist Nürnberg dennoch die erste Adresse“, sagt Harlander. Der gute Ruf, den sich die Club-Handballerinas dank Blacha, Harlander & Co. über Jahre erarbeitet haben, ist offenbar noch nicht ruiniert, die Zeit für einen Neuanfang reif. Gerhard Schmid
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