Charisteas: „Ich will meine Tore machen“
Nach dem Trainerwechsel gibt sich der Club-Grieche angriffslustig – und wartet aufs Baby
BELEK Den niedergeschlagen Angelos Charisteas soll es im neuen Jahr nicht mehr geben. „Ich hoffe, 2010 wird sportlich besser als 2009“, sagt der 29-jährige Club-Stürmer. An Motivation mangelt es dem seit dem EM-Gewinn 2004 als Nationalheld in Griechenland verehrten „Harry“ nicht. Denn: „Ende Januar erwarten meine Frau Barbara und ich unser erstes Kind, wir freuen uns schon riesig.“
"Das ist ja mal gar nichts"
Ein Mädchen wird es werden, soll wie die Mutter von Angelos Kali heißen. „Wenigstens privat war alles in bester Ordnung“, blickt der Torlos-Stürmer zurück. Mehr als zwei indirekte Vorlagen (beim 1:2 gegen Schalke und 1:1 in Frankfurt an den ersten beiden Spieltagen), acht Einsätze und nur 303 Spielminuten waren es nicht für den sympathischen Charisteas. „Das ist ja mal gar nichts“, raunzt er.
Einen Blick zurück im Zorn auf Ex-Trainer Michael Oenning verkneift er sich allerdings, muss sich dabei jedoch auf die Zunge beißen: „Zu Michael möchte und werde ich gar nichts sagen.“ Sagt ja auch schon alles. Oenning hatte zwar stets seine „Wichtigkeit für das Team“ betont, ihn aber wiederholt vorgeführt, als er Harry nur in aussichtslosen Situationen einwechselte.
Eine echte Rolle soll Charisteas wieder unter Dieter Hecking spielen dürfen. „Seine Vita spricht für sich, er ist nicht irgendwer“, sagt der 45-Jährige. „Jeder hat die gleiche Chance, sich zu beweisen“, weiß auch Angelos, „ich muss zeigen, welche Qualitäten ich habe, dass ich der Angelos Charisteas bin.“
Ohne Spielpraxis kann sich Harry die WM abschminken
Nicht dieses Häuflein Elend, dass viele Anhänger in der Zweitliga-Hinrunde vor seinem Wechsel auf Leihbasis nach Leverkusen vor zwölf Monaten noch gnadenlos beschimpft haben. Sondern der Angelos, an dem Hecking in seinen Planungen nicht vorbeikommt. „Wir stehen alle unter Druck, haben nur gut zwei Wochen Vorbereitung“, ist sich Harry des kurzen Zeitfensters bis zum Rückrundenstart auf Schalke am 17. Januar bewusst. Und weil er „weiß, dass ich ohne Spielpraxis mit Griechenland nicht zur WM nach Südafrika fahren kann“, will er „nur noch positiv nach vorne schauen.“ Also nicht mehr so viel grübeln, sondern Taten sprechen lassen. „Ich denke in jedem Spiel nur an drei Punkte, will meine Tore machen und für die Mannschaft arbeiten.“ Viele gute Vorsätze, die er nun in der Praxis umsetzen muss. MaC
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