Charisteas: Ich bin froh, wieder beim Club zu sein
Der griechische Stürmer kehrt nach Nürnberg zurück und will seinen Vertrag auf jeden Fall erfüllen. Vize-Präsident Schneider appelliert an die Fans: „Helft ihm, dass er durchstarten kann“
NÜRNBERG Der Club und seine drei Fragezeichen (AZ berichtete) – immerhin eins hat sich jetzt aufgelöst: Mit Angelos Charisteas (29) ist eine heikle Personalie vom Tisch. Der griechische Nationalspieler kehrt definitiv nach Nürnberg zurück und erfüllt seinen Vertrag bis 2011.
„Das ist Fakt“, konstatierte gestern nochmals Berater Paul Koutsoliakos. Derzeit urlaubt der Stürmer in der Nähe von Thessaloniki. Am Montag steht er beim Bundesliga-Rückkehrer um 15 Uhr auf der Matte. Mit der Rückennummer neun und vorerst als Stürmer Nummer drei hinter den gesetzten Isaac Boakye und Christian Eigler, so zumindest die vorläufige Rangordnung. Aber Harry ist trotzdem froh, wieder hier zu sein.
„Ich freue mich auf Nürnberg. Ich habe mich hier eigentlich immer sehr wohl gefühlt“, grüßte er schon mal in Richtung Frankenland. Vergessen sind bei Charisteas die Pfiffe der Fans bei der Saisoneröffnung vor einem Jahr, als er die Prügel für den vermeidbaren Abstieg einstecken musste – stellvertretend für andere Schuldige wie Jaromir Blazek, Jan Koller, Ivan Saenko und Co. „Natürlich ist das für mich eine schwierige Situation und ich weiß, dass es Vorbehalte gibt“, so Harry jüngst gegenüber einem Freund aus Nürnberg, „aber ich will mit Leistung überzeugen und mit Toren die Sympathie der Fans zurückgewinnen“.
Martin Bader: "Harry hat sich hier nie etwas zu Schulden kommen lassen"
Hatte Michael A. Roth als Präsident noch auf den Verkauf von Charisteas gepocht („für sein Gehalt kriegen wir zwei andere“), so praktiziert der Verein jetzt die Kehrtwende: „Harry hat sich hier nie etwas zu Schulden kommen lassen, sich immer professionell verhalten“ sagt Manager Martin Bader. „Er hat eine neue Chance verdient.“
Ein halbes Jahr war der EM-Held von 2004 an Bayer Leverkusen ausgeliehen, kam dort zuletzt fünf Minuten bei Bayers 0:1 im Pokalfinale gegen Bremen zum Zuge. Seine Nürnberger Wohnung nahe der Burg hatte der Grieche in diesem halben Jahr erst gar nicht gekündigt. Und was das Misstrauen der Fans betrifft, da appelliert Vize Siggi Schneider an die Anhänger: „Harry ist einer von uns. Da haben Pfiffe keinen Platz. Sprecht ihm lieber Mut zu, helft ihm, damit er von null auf hundert durchstarten kann. Er wird es mit Toren danken.“ Schön wär’s ja! M. Hertlein
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