Charisteas flüchtet - Nachfolger ist schon da!
NÜRNBERG - Leverkusen leiht Harry aus. Auch Flop Breska verlässt den FCN. Und Albert Bunjaku freut sich auf Nürnberg.
Dreifacher Paukenschlag auf dem Transfermarkt! Angelos Charisteas flüchtete gestern vor den Club-Fans. Er wechselt auf Leihbasis zu Bayer Leverkusen. Zudem wurde Null-Bock-Stürmer Mario Breska bis zum 30. Juni an den zyprischen Erstligisten Paralimni abgegeben. Dafür kommt Erfurts Torjäger Albert Bunjaku sofort – und nicht, wie zunächst vereinbart, erst im Sommer. Bunjaku soll tatkräftig mithelfen, den „Ruhmreichen“ in die Erste Liga zu ballern.
Harry hat auch in Leverkusen einen Stammplatz nur auf der Bank
Martin Bader war seit letzten Donnerstag gut beschäftigt. Da hatte der Club-Manager am Rande der DFL-Tagung in Frankfurt „erste Signale“ von einer sich anbahnenden Dreiecksbeziehung vernommen. Sein Leverkusener Kollege Michael Reschke suchte dringend nach einem Angreifer, nachdem der für Juli avisierte Transfer von Eren Derdiyok (FC Basel) nicht vorzuziehen war. Und zwar einen Ersatz als „Joker“ für den zum FC Portsmouth (England) wechselnden Theofanis Gekas.
Einerseits war es für Bader kein Problem, den einstigen EM-Helden von 2004 und nun von einem Großteil der Fans wegen seiner Gage von über einer Million Euro pro Jahr nurmehr verspotteten Charisteas ziehen zu lassen. „Er ist auf mich zugekommen, hat sich wie schon Jan Koller über fehlende Rückendeckung von den Rängen beklagt“, berichtet der Manager. „Dabei benötigen wir im Stadion eine Super-Stimmung, damit jeder einzelne Höchstleistungen bringen kann“, sagt Bader über die Schmähungen aus der Nordkurve gegen den 28-Jährigen.
Charisteas selbst, schon bei der Mannschaftsvorstellung im August ausgepfiffen, hatte sich bereits im letzten Herbst einen Maulkorb verpasst: „Bis zum Ende der Saison sage ich nichts mehr.“ Weil es aber aus Club-Sicht fahrlässig gewesen wäre, nur mit zwei echten Stürmern (Boakye, Eigler) das Unternehmen Aufstieg anzugreifen, arbeitete Bader akribisch an einer Lösung. Und rannte, mit Argumenten und Finanzen, bei Stephan Beutel offene Türen ein. Erfurts Manager hatte noch vor zweieinhalb Wochen 250.000 Euro für einen sofortigen Wechsel Bunjakus aufgerufen (AZ berichtete). „Einen Teil haben wir nun mit dem Transfer von Chhunly Pagenburg nach Erfurt verrechnet“, erklärt Bader. Unterm Strich ein gutes Geschäft: Leverkusen zahlt geschätzte 350.000 Euro Gebühr für Charisteas, der Club spart sich fast die Hälfte des üppigen Gehalts.
Bunjaku ist heiß auf den Club
Ob Harry trotz Vertrags bis 2011 ab Juli den Club-Fans wieder vermittelbar ist, sei dahin gestellt. Bunjaku ist jedenfalls heiß, mehr als nur ein Tor wie Charisteas zu erzielen. „Die, die ihn nicht erst seit seinen zwei Toren gegen Bayern im Pokal kennen, wissen um seine Qualitäten“, sagt sein Berater Karl Herzog. „Albert freut sich auf die große Herausforderung, will dem Club sofort helfen.“ Erster Beweistermin: das heutige Training um 14.30 Uhr. Markus Löser