Charisteas bläst zum „Halli-Kali“
Harry ist happy über sein Baby zum 30. Geburtstag und Club-Trainer Hecking verspricht sich einiges vom neuen Familienglück seines Stürmers: „Tochter und Siegtorschütze, das wäre doch eine schöne Schlagzeile“
NÜRNBERG Die Hoffnung beim Club ist 50 Zentimeter groß, wiegt gerade mal 2890 Gramm und hört auf den süßen Namen Kalliopi – oder einfach Kali, was so viel wie „die Gute“ bedeutet. So heißt die kleine Tochter von FCN-Stürmer Angelos Charisteas, die seine Frau Barbara gestern morgen, einen Tag nach Harrys 30. Geburtstag, um neun Uhr in Nürnberg zur Welt brachte. Dies führte bei dem Angreifer zu einem akuten Dauergrinsen – und das kann laut FCN-Trainer Dieter Hecking definitiv für den Club nicht schlecht sein .
Hecking: "Siegtorschütze - das wäre doch eine schöne Schlagzeile"
Seine Hoffnung für den Faschingskick in Gladbach morgen (20.30 Uhr) lautet daher: Papi Harry bläst zum „Halli-Kali“.
Mit der Baby-Power im Rücken soll der Grieche gegen die Borussia für den dringend benötigten Dreier im Abstiegskampf sorgen. „Harry hatte eine gute Woche. Geburtstag, die Geburt der Tochter und dann auch noch der Siegtorschütze – das wäre doch eine schöne Schlagzeile“, spekuliert Hecking ganz offen auf Harrys zweiten Volltreffer innerhalb von drei Tagen. Denn bei aller Freude, genau das ist es, was dem Europameister derzeit noch fehlt, um auch sportlich rundum glücklich zu sein – sein erstes Saisontor.
Laut Hecking nur eine Frage der Zeit. Der unter seinem Vorgänger Michael Oenning noch zur Dauer-Option degradierte Charisteas spielt seit dem wenig überraschenden Trainerwechsel in der Winterpause groß auf, stand zuletzt sogar viermal in Folge in der Startelf. Harry kämpft unentwegt, gibt keinen Ball verloren und schafft somit Räume, vor allem für Nürnbergs Topknipser Albert Bunjaku (zehn Tore). Allein zwei seiner zuletzt vier Treffer hat „Prinz Knallbert“ den klugen Vorlagen des griechischen Kämpfers zu verdanken. Für Hecking keine Überraschung: „Harry hätte die Spiele nicht bekommen, wenn er nicht gut gespielt hätte. Als gegnerischer Trainer wusste ich immer, wenn er reinkommt, dann wird es gefährlich.“ Und weiter: „Harry hat die Akzeptanz im Team. Er spürt jetzt auch das Vertrauen der Trainer und des Teams.“
Harry optimistisch: "Wir sind auf einem guten Weg"
Nur werden Stürmer eben auch in Toren gemessen. Und da steht bei Harry im Moment noch eine dicke Null auf dem Konto. „Ich denke, das ärgert ihn selber am meisten. Ich wünsche ihm bei dem hohen Aufwand, dass er ein Tor macht“, kann der ehemalige Stürmer Hecking mit seinem (noch) glücklosen Schützling mitfühlen.
Harry selbst nimmt die Flaute relativ gelassen. Um in Panik zu verfallen, dafür hat der 30-Jährige in seiner langen Profi-Karriere einfach schon zu viel erlebt. Selbst nach der bitteren, weil unnötigen 1:2-Pleite gegen Stuttgart, wo er kurz vor Schluss den möglichen Ausgleich vergab, wollte er nicht jammern: „Wir sind doch auf einem guten Weg“, machte Harry sich und seinen Kollegen Mut.
Er hätte auch sagen können: Alles wird Kali! Krischan Kaufmann
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