Chandler fällt in Dortmund aus

NÜRNBERGClub-Profis leben derzeit gefährlich. Letzte Woche hatte Philipp Wollscheid bei einem Zusammenstoß im Training eine Gehirnerschütterung erlitten. Jetzt hat es bei der gestrigen Vormittags-Einheit mit Timmy Chandler den nächsten Abwehr-Youngster erwischt. Während Wollscheid (22) jedoch nach zwei Tagen Pause gegen Mainz (0:0) auflaufen konnte, ist eine Blitzheilung, respektive ein Einsatz von „Rocket-Man” Chandler (21) beim designierten Meister Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) so gut wie ausgeschlossen.
"Die Wunde muss genäht werden"
Ganz bitter. Denn Club-Trainer Dieter Hecking hatte bis dato fest mit seinem neuen Stamm-Rechtsverteidiger für das Duell mit dem BVB gerechnet. Nun muss der 46-Jährige umplanen: „Vor dem Dortmund-Spiel haben wir ein wenig Sorgen. Timmy Chandler wird wahrscheinlich nicht spielen können. Er hat sich nach einem Tritt von einem Abwehrspieler eine Risswunde zugezogen.” Der „Übeltäter” war Dominic Maroh, dem aber niemand beim Club einen Vorwurf machen will.
Der Frust beim US-Nationalspieler sitzt dennoch tief. Viel zu sagen hatte Timmy jedenfalls nicht, als er gestern Mittag sichtlich geknickt aus der Kabine humpelte. Denn da war die Diagnose schon bekannt: „Ich habe einen Riss am Spann, die Wunde muss genäht werden.” Heißt: Seine erhoffte Premiere in Deutschlands Fußball-Kathedrale, dem ehemaligen Westfalen-Stadion, ist auf nächste Saison verschoben.
"Die Mannschaft hat eine deutliche Ansage bekommen”
Ersatz für Chandler zu finden ist für Hecking dabei noch die leichteste Aufgabe. „Wenn Timmy nicht dabei sein kann, wird Juri Judt spielen”, hat sich der Coach festgelegt, wer im Zweifelsfall Dortmunds Derwisch Kevin Großkreutz stoppen soll. Schwieriger gestaltet sich dagegen die restliche Personalauswahl für die Mission „Meisterschreck”. Denn ganz so zufrieden mit dem Auftritt seiner Eleven gegen Mainz war Hecking dann doch nicht. „Sechs bis sieben Spieler haben unter Normalform gespielt. Die Mannschaft hat eine deutliche Ansage bekommen”, stellte er klar. Und kündigte an: „Es wird einige personelle Veränderungen geben.”
Mit womöglich prominenten Opfern. Denn selbst seinem Kapitän Andy Wolf wollte Hecking keine Auflauf-Garantie geben. Hecking: „Klar kann’s auch Andy treffen.”