Carrera: Hier fährt ein Weltmeister

Von wegen Spielzeug! Beim „Challenge Tour Finale“ ging’s fast zu wie am Norisring
NÜRNBERG Unter unzähligen Christbäumen werden auch heuer wieder Carrera-Bahnen liegen und bei kleinen Jungs für leuchtende Augen sorgen. Dass die Rennbahnen aber auch große Jungs begeistern, zeigte sich am Samstag am Augustinerhof. Dort wurde in einem beheizten Zelt das hochoffizielle Carrera Challenge Tour Finale 2010 ausgetragen.
Aus den Boxen dröhnt AC/DC, unterlegt vom Sirren der Boliden und der sich überschlagenden Stimme des Moderators. Die Miniaturstrecke ist detailgetreu dem Norisring nachempfunden. Thomas Dill, Rennleiter des echten Norisrings, kam eigens vorbei, um den Kurs abzunehmen. Seit 1999 ist Carrera, erfunden vom Fürther Josef Neuhierl, ohnehin nürnbergerisch und wird von der Stadlbauer Spiel- und Freizeitartikel GmbH vertrieben.
„Das Geheimnis ist punktgenaues Timing“
Für die Teilnehmer des Turniers ist Carrera allerdings mehr als ein Spiel. Sondern knallharter Wettbewerb. In drei Altersklassen kämpften sie um wertvolle Preise, aber vor allem um Ruhm und Ehre.
Auch Thomas Loth war am Start: Der Wiener ist zweimaliger Weltmeister und stockt sein Gehalt als Bühnentechniker an der Wiener Volksoper regelmäßig mit saftigen Preisgeldern und Sachpreisen auf. Seinen Mini etwa gewann er bei der WM 2006. „Das Geheimnis ist punktgenaues Timing“, erklärt der 45-Jährige. Schließlich geht’s darum, die Mini-Racer maximal zu beschleunigen, ohne dass sie aus dem Führungsschlitz („Slot“) schleudern.
Im Finale musste sich Loth knapp geschlagen geben: Bei den Junioren gewann Alexander Bamberg, auf Rang 1 der Jugend- und Seniorenklassen landete ein Vater-Sohn-Gespann: Hans und Udo Hüttlinger.
Steffen Windschall