Bussi-Marco: 1000 Küsse für einen guten Zweck
Zum Knutschen! Ein Halbfranke küsst sich quer durch Deutschland, um das Klischee vom „kussfaulen“ Teutonen zu widerlegen. Zusatz-Motivation: Pro Kuss spendet Marcos Sponsor 10 Euro an das Rote Kreuz.
NÜRNBERG „Auf den Mund auch noch?“ fragt die 19-jährige Bettina mit weit aufgerissenen Augen schockiert. Sie wurde gerade von einem Wildfremden um einen Kuss gebeten – auf den Mund! Ihr klare Antwort: „Nein!“
Harte Zeiten für Marco Wanke aus Garmisch-Patenkirchen. Der freiberufliche Moderator ist nämlich zusammen mit einer Online-Partnersuchbörse auf einer „Mission“. Die heißt „Küssen für Deutschland“. Wanke will in zehn Tagen 1000 Frauen quer durch Deutschland küssen. Gezählt wird das von seinem vierköpfigen Team, für alle gut sichtbar mit dem großen „Kusszähler“.
Doch gestern in Nürnberg lief's nicht so gut: „So schlimm ist das nun auch wieder nicht“, bettelte Marco. „Gib Dir einfach einen Ruck!“ „Augen zu und durch!“ – es hilft alles nichts, die Nürnbergerinnen wollen nicht so, wie der 28-Jährige sich das vorstellt. „Ich glaube, das liegt nicht an mir, die haben es nur alle eilig“, diktiert der Lippenarbeiter den anwesenden Journalisten selbstbewusst in den Block. Und Selbstbewusstsein braucht man, will man 1000 Frauen küssen. Das macht einen Kuss alle fünf Minuten. Immerhin: Über 250 Frauen hat er schon abgebusselt.
Kuss-Urteil: „Bassd scho“
Doch Bussi-Marco kann mit einer zusätzlichen Motivation aufwarten: Pro Kuss spendet Marcos Sponsor 10 Euro an das Rote Kreuz. Und das wirkt: „Naja, für einen guten Zweck...“ Und schon ist der Bussi-Abstauber seinem Ziel näher. Er will nämlich auch beweisen, dass die Deutschen keineswegs kussfaul sind. Das wurde vor kurzem in einer Studie behauptet. „Und dieses Klischee über die Deutschen will ich endlich widerlegen“, sagt der Mann mit Mission auf seiner Kuss-Pilgerschaft von München nach Lübeck.
Dafür bereitet sich der Halbfranke – seine Eltern stammen aus Fürth – akribisch vor: „Man darf keine Zigaretten rauchen, keinen Döner essen, nicht trinken, sollte gut riechen und immer rasiert sein.“
Das Kuss-Urteil einer von ihm beglückten Dame fällt trotz der Vorbereitungen typisch fränkisch aus: „Bassd scho.“ Martin Mai
