Bunte Menschenkette protestiert gegen braunen Mob

Gellende Pfiffe für die 400 Delegierten des NPD-Bundesparteitags in Bamberg
von  Abendzeitung
Protest gegen die NPD: Am Tagungsort gab’s auch Aufrufe zu solch drakonischen Maßnahmen.
Protest gegen die NPD: Am Tagungsort gab’s auch Aufrufe zu solch drakonischen Maßnahmen. © dpa

Gellende Pfiffe für die 400 Delegierten des NPD-Bundesparteitags in Bamberg

BAMBERG Unter friedlichen Protesten hat am Freitag in Bamberg der NPD-Bundesparteitag begonnen. Unter dem Motto „Alarmstufe braun“ empfingen 150 Stundenten die 400 Delegierten des Parteitages mit einem gellenden Pfeifkonzert und roten Karten. Am Nachmittag protestierten 3500 Bürger mit einer Menschenkette um die Kongresshalle gegen den braunen Mob. 34 Organisationen hatten dazu aufgerufen. Am heutigen Samstag veranstaltet das Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus ein interkulturelles „Fest der Demokratie“.

Auf der Mitgliederversammlung der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg forderten Bambergs OB Andreas Starke (SPD) und der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Arno Hamburger, erneut ein Verbot der rechtsextremen Partei, das auch Bayerns Innenminister Jochaim Herrmann (CSU) unterstützt. Die Stadt Bamberg hatte zuvor vergeblich versucht, den NPD-Kongress mit juristischen Mitteln zu verhindern (AZ berichtete).

OB Starke: „Jeder Tag, den die NPD in Bamberg verbringt, ist ein Tag zu viel.“ Er rief die Bürger dazu auf, nicht wegzuschauen und nicht „vor dem braunen Mob zurückzuweichen“. Hamburger warf der NPD vor, sie wolle die freiheitliche Grundordnung durch ein Regime ersetzen, das ähnlich wie die Nationalsozialisten zwischen Menschen und Untermenschen und zwischen Deutschen und Ausländern unterscheide. „Wir werden nicht zulassen, dass Hassparolen die zwischenmenschlichen Beziehungen der Bürger unseres Landes vergiften.“ dpa/azn

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