Bunjaku, neu in der Nati: „Der schönste Tag meines Lebens“

Der Club-Schweizer mit Wurzeln im Kosovo ist überglücklich: Ottmar Hitzfeld nominierte den 25-Jährigen für das Testspiel gegen Norwegen
NÜRNBERG Manchmal reicht schon ein kleiner Anruf, um eine ganzes Leben zu verändern. Bei Club-Stürmer Albert Bunjaku war es ein Telefonat mit Ottmar Hitzfeld. Am Donnerstag hatte der Trainer der Schweizer Nationalmannschaft den 25-jährigen Eidgenossen informiert, dass er ab sofort zum „Nati“-Aufgebot für das Testspiel am 14. November in Genf gegen Norwegen gehört.
Seitdem klingelt Bunjakus Handy unentwegt: „Verwandte, Freunde, Eltern – alle haben schon bei mir angerufen“, jubelt er. Eben alle, die dem stillen Schweizer zum bis dato größten Moment seiner Karriere gratulieren wollen. „Mein Vater Islam ist so stolz auf mich“, kann Albert sein Glück kaum fassen.
Bunjaku ist für Hitzfeld schon länger ein Thema
Allerdings hat sich der Knipser mit Wurzeln im Kosovo den „schönsten Tag meines Lebens“, wie er dem „Blick“ anvertraute, auch hart erarbeitet. Sechs Tore, leider zählten nur vier davon, hat Albert in dieser Saison schon für den Club geschossen. Er ist damit zu Michael Oennings Topstürmer aufgestiegen.
Eine Entwicklung, die auch Hitzfeld nicht verborgen geblieben ist. Schon nach Alberts Doppelpack beim 3:0 gegen Hertha sagte der ehemalige Bayern-Coach: „Wer in der Bundesliga permanent zum Einsatz kommt, wird bei uns automatisch zum Thema.“ Und auch davor hatte Hitzfeld den Nürnberger immer im Blick, wie FCN-Manager Martin Bader bestätigt: „Wir hatten schon länger Kontakt.“
Manager Bader: "Das zeigt, dass wir richtig gelegen haben"
Klar, dass auch in der Chefetage am Valznerweiher die Freude über die Berufung ihres Schützlings am Freitag groß war. „Wir freuen uns für Albert. Er hat sich das durch seine guten Leistungen bei uns verdient“, betont Bader. Zumal damit nun endgültig alle Kritiker widerlegt sind, die dem ehemaligen Drittliga-Spieler (Albert kam im Winter für 250.000 Euro Ablöse von RW Erfurt) die Bundesligatauglichkeit abgesprochen hatten. „Das zeigt, dass wir richtig gelegen haben“, freut sich Bader.
Für Albert eh kein Thema mehr bei so viel Glück an einem Tag. Am Donnerstag feierte sein Filius Dion seinen zweiten Geburtstag, dann kam Ottmars Anruf. „Herr Hitzfeld ist ein super Kerl, ein ganz lieber Mensch. Ich hätte mir die Berufung nie vorher denken können.“ Allerdings weiß er auch, dass es für ihn nur ein erster Schritt ist: „Das wird nicht einfach. Aber ich will mich dort beweisen.“
Ein Tor in Mainz am Samstag (15.30 Uhr) könnte helfen. Krischan Kaufmann
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