Bund Naturschutz will den Reichswald retten
180 Hektar rund um Nürnberg sind bedroht – Schwerpunkt der Aktionen fürs Jahr 2011 sind Buckenhof und Uttenreuth
NÜRNBERG Zum Jahresbeginn schlägt der Bund Naturschutz (BN) Alarm: Unser Reichswald ist in Gefahr! Rund 180 Hektar Bannwald sind durch Bau- und Straßenprojekte gefährdet. Schwerpunkt wird 2011 der Kampf gegen die Südumgehung von Buckenhof und Uttenreuth östlich von Erlangen sein. Für die Straße sollen 20 Hektar im Wasserschutzgebiet abgeholzt werden.
„Es ist ein Skandal, dass in Erlangen zwar die Firma Siemens sitzt, die hervorragende Nahverkehrs-Systeme baut“, sagt BN-Landesbeauftragter Richard Mergner. „Aber vor der Haustür des Konzerns gibt es dafür keine Referenzstrecke.“ Dabei könnte eine Stadt-Umland-Bahn helfen, die Pendlerströme zu reduzieren. „Dann müsste die Straße, die von der Bevölkerung nicht gewollt wird, gar nicht gebaut werden“, so Mergner.
Projekte durch Bürgerbeteiligung kippen
Neben der Flughafen-Nordanbindung (40 Hektar), deren Planungen derzeit auf Eis liegen, bedrohen der Bau von Rastanlagen an der Autobahn (6 Hektar), die Erweiterungen des Gewerbeparks Nürnberg/Feucht (24 Hektar), die Flugsicherungsschneisen am Airport (25 Hektar) und das Gewerbegebiet Eibacher Forst am Hafen (30 Hektar) Nürnbergs grüne Lunge.
BN-Chef Hubert Weiger hofft beim Kampf für den Erhalt des Reichswalds auf die Unterstützung der Bevölkerung. „Wir haben die Möglichkeit, Projekte durch Bürgerbeteiligung zu Fall zu bringen!“
Der BN habe mit einer Rekordmitgliederzahl von über 174.000 (fast 15.000 mehr als die CSU) Gewicht in Bayern. BN-Schwerpunkt für 2011 in Bayern sind zudem der Einsatz für einen Nationalpark im Steigerwald, der Kampf gegen Gentechnik in der Landwirtschaft, gegen die Olympischen Winterspiele sowie für einen schnellen Atomausstieg. mir
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