BUND hat 45 Jahre nach Gründung immer mehr Zulauf
Marktheidenfeld (dpa/lby) - Kohleausstieg, Verkehrswende, Artenvielfalt: 45 Jahre nach seiner Gründung im unterfränkischen Marktheidenfeld treiben Themen wie diese immer mehr Menschen zum Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Etwa 650 000 Mitglieder unterstützen mittlerweile den Verband mit heutigem Sitz in Berlin, wie eine Sprecherin am Montag sagte. Vor fünf Jahren war es noch 540 000 Menschen.
2019 nahmen der Bundesverband und die Landesorganisationen zusammen rund 59 Millionen Euro ein. Etwas mehr als 27 Millionen Euro davon waren Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Am 20. Juli 1975 hatte sich der Umweltverband in Marktheidenfeld nahe Würzburg gegründet. Zu den ersten Mitgliedern gehörten der Tierdokumentarfilmer Bernhard Grzimek und der frühere BUND-Vorsitzende Hubert Weiger, der bei der Gründung am 20. Juli 1975 sogar dabei war. Der "Main-Post" (Montag) sagte Weiger: "Mitte der 70er Jahre waren wir Hauptgegner, was die Atomenergie anging. Und dass 2022 alle deutschen Atomkraftwerke endgültig stillgelegt werden, ist sicherlich einer der größten Erfolge."
Es habe aber auch Misserfolge gegeben. "Was nicht gelungen ist: die zentrale Überlebensbedeutung unserer Böden klarzumachen", sagte Weiger. "Wir gehen nach wie vor so mit Böden um, als würden sie rasch an anderer Stelle neu entstehen. In Deutschland wird gnadenlos Land überbaut."
Dass der Bundesverband ausgerechnet in Bayern gegründet wurde, kam nicht von ungefähr: Im Freistaat hatte der älteste BUND-Landesverband schon 1913 seine Arbeit aufgenommen. Weiger ist mittlerweile Ehrenvorsitzender des BUND.