Büskens: In der Heimat ausgesperrt
Fürths Trainer durfte nach der Nullnummer in Düsseldorf nicht zu Frau und den Töchtern in den Kleeblatt-Fanblock. Feier beim Nobel-Italiener. Allagui trauert seinen vergebenen Chancen nach
FÜRTH/DÜSSELDORF Daheim ist daheim, oder doch nicht ganz? Selbst dem gebürtigen Düsseldorfer und Fortuna-Urgestein Mike Büskens (er feierte mit 20 Jahren sein Bundesliga-Debüt mit der Fortuna und brachte es auf 101 Erstliga-Einsätze) öffnen sich an früherer Wirkungsstätte nicht alle Tore und Türen wie selbstverständlich. Unmittelbar nach dem verdienten Punktgewinn beim torlosen Remis bei der Fortuna (AZ berichtete), wollte der Kleeblatt-Coach in den Fürther-Fanblock - dort hatten Ehefrau Simone und die Töchter Laura und Kiara den Gatten respektive Papa angefeuert. Doch ein übereifriger Odner verwehrte Büskens („er sagte, er könne das Tor nicht öffnen“) den Zugang dorthin. So kam die Gemahlin an die Umzäumung und gab ihrem Mike ein Küsschen. Immerhin ein kleines Geschenk für den halbwegs gelungenen Fußball-Abend aus fränkischer Sicht.
Hack: "Wir brauchen uns vor niemanden zu verstecken"
Halbwegs, denn Büskens wollte eigntlich Fortunas makellose Heimserie mit zwölf Siegen in der Esprit-Arena knacken - und dort gewinnen (AZ berichtete). „Diese Ansage“ befand Präsident Helmut Hack im Nachhinein, „war völlig okay vom Trainer, das hatte nichts mit Überheblichkeit zu tun. Wir haben Respekt vor jedem Gegner, aber wir brauchen uns in der Liga auch vor niemanden zu verstecken.“
Düsseldorf, die Rückkehr in die alte Heimat, für Büskens immerhin auch ein Grund (er wurde am 28.Dezember für Benno Möhlmann verpflichtet) nach Spielende im Kreise der Mannschaft den bisherigen Rückrundenverlauf zu feiern (16 Zähler in acht Spielen). Die Idee von der Fete im „Casa Palmieri“, einem Edel-Italiener in der Inselstraße, stammte vom Manager. „Sami Allagui hat bei der Suche mitgeholfen und sein Vater Leggi auch“ (Rachid Azzouzi).
Allaguis Familie feierte in VIP-Loge
Samis Familie verfolgte die Partie froh gelaunt in der „Air Berlin“-Lounge. Der Wunsch von Samis Vater erfüllte sich aber nicht: „Ich würde mich Freude, wenn Sami drei Tore schießt - und Fortuna vier.“ War dann doch nichts mit dem Torefestival. „Mit ein bisschen mehr Glück mache ich wenigsten eine Chance rein“, sagte Samy. Auch ohne Torerfolg verstummten nicht die Spekulationen, wonach der gebürtige Düsseldorfer (sein Vertrag in Fürth läuft bis 2011) in der kommenden Saison für die Fortuna stürmen soll. Zumindest bei einem Aufstieg. Denn dann wäre auf jedem Fall Geld für einen Transfer da. Und für Fortunas Austieg will ausgerechnet Fürths Trainer sorgen. „Wir spielen ja noch gegen Augsburg und St. Pauli, da können wir Düsseldorf noch helfen“, versprach Büskens seinem Kollegen Norbert Meier. Matthias Hertlein
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