Büskens’ erste Pleite

Fürth: Hausgemachte 1:2-Schlappe in Bielefeld nach famoser erster Halbzeit. Aber mangelhafte Chancenverwertung und ein Patzer von Keeper Loboué ließen der SpVgg-Express entgleisen
BIELEFELD Alles hat ein Ende, auch die schönste Serie. Die Greuther Fürther unterlagen am Freitag in Bielefeld nach früher Führung durch Sami Allagui und folgenschweren Patzern in der zweiten Halbzeit noch mit 1:2 und Trainer Mike Büskens musste den ersten Rückschlag einstecken. Pavel Fort und Franck Guela besiegelten mit ihren Treffern die Fürther Schlappe. Eine extrem ärgerliche, wie auch Allagui fand: „Wir haben dumm verloren.“
Fürth im ersten Akt drückend überlegen, ließ aber beste Chancen aus
Dabei hatten die Profis von Mike Büskens beim Aufstiegsanwärter Bielefeld eine erste Halbzeit vom Feinsten abgeliefert. Gut verdichtet im Mittelfeld, wo Marco Caligiuri und Milorad Pekovic wirklich nichts zuließen, blitzschnell in der Vorwärtsbewegung und – das ist tatsächlich neu – mit sehenswerten Kombinationen am und im Strafraum der sichtlich verwirrten Arminen.
Einziges Manko der Büskens-Jünglinge, die Chancenverwertung. Nur einmal gelang der finale Schuss, als sich Pekovic an der Mittellinie den Ball geholt, seinen Pass Christopher Nöthe direkt zu Nico Müller geschlenzt hatte und der maßgerecht für Sami Allagui im Zentrum servierte, der die Kugel aus fünf Metern nur noch über die Linie drücken musste und dies auch tat (13.).
Weitere Möglichkeiten, und keine schlechten, versiebten Allagui, der einmal nach Fehler von Bielefelds Keeper Eilhoff über den Ball trat (11.), Nöthe, der nach einer super Kombination über Müller und Allagui frei vor Eilhoff am Torwart scheiterte (17.), Nico Müller, dessen Kopfball nach Flanke von Allagui parallel zum Tor trudelte (22.) und nochmals Müller, fein freigespielt von Nehrig und Allgui, der an Eilhoff scheiterte (26.). Dazu kam noch eine Ecke von Rückkehrer Christian Rahn, die Asen Karaslavov nur denkbar knapp verpasste (34.).
Kleeblatt-Keeper Loboué brachte Arminia zurück ins Spiel
Von Bielefeld kam wenig bis gar nichts, allerdings eröffnete sich nach einem Fehler von Rahn und daraus resultierender Flanke von Delura Torjäger Federico die Möglichkeit zum Ausgleich, aber der Armine traf aus sechs Metern das Tor nicht (15.).
Und so war es kein Wunder, dass Fürths Ex-Coach Benno Möhlmann zur Pause voll des Lobes über seine ehemaligen Schützlinge war. „Fürth ist wacher, schneller in den Bewegungen und das Umschalten sowohl bei der Balleroberung als auch bei Ballverlust klappt prima. Gemessen an den Chancen könnte es 5:1 stehen.“
Stattdessen stand es plötzlich 1:1 – dank Stephan Loboué. Der Keeper klatschte eine harmlose Hereingabe von Delura vor die Füße von Fort und der staubte ab (58.). Damit nicht genug des Übels. Erneut flankte Delura, dieses Mal brachte Falkenberg den Ball nicht weg und Franck Guela vollstreckte – 1:2 (71.). Nicht nur die zu-Null-Serie war gerissen, es setzte die erste Niederlage unter Büskens und die war wahrlich hausgemacht.
Schlusswort Sami Allagui: „Wir hätten schon zur Pause viel höher führen müssen.“ Sachlich richtig. ERG