Bürgermeister: Simbach braucht keine weiteren Helfer

In den Überschwemmungsgebieten Niederbayerns arbeiten Hunderte Einsatzkräfte und freiwillige Helfer bis zur völligen Erschöpfung. Und immer mehr wollen helfen - so viele, dass es zum Verkehrschaos kommt. Der bange Blick geht unterdessen gen Himmel.
von  az/dpa
Simbach braucht keine weiteren Helfer mehr, das sagte der Bürgermeister des Orts am Samstag.
Simbach braucht keine weiteren Helfer mehr, das sagte der Bürgermeister des Orts am Samstag. © dpa

Simbach am Inn - In den niederbayerischen Überschwemmungsgebieten wird weiter mit Hochdruck gearbeitet, um die Folgen des verheerenden Hochwassers zu beseitigen.

"Von Entspannung kann aber noch nicht die Rede sein", sagte der Bürgermeister von Simbach am Inn, Klaus Schmid (CSU), am Samstag. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und Wasserwacht waren seit dem frühen Morgen dabei, die Straßen von Müll und Schlamm zu säubern. Zudem waren wieder Hunderte freiwillige Helfer mit Schaufeln gekommen. "Es ist unglaublich, wie viele junge Menschen helfen", sagte Schmid. Jetzt gelte es, die Strom- und Wasserversorgung komplett wieder herzustellen.

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Sieben Menschen waren insgesamt bei der Katastrophe ums Leben gekommen. Für den Nachmittag hatte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) einen Besuch in Simbach angekündigt. Nach Gesprächen mit Kommunalpolitikern und Helfern wollte er sich ein Bild von der durch die Flutkatastrophe wohl am stärksten betroffenen Stadt machen.

"Helfer, die noch auf dem Weg sind, sollten umkehren"

Am Samstagmorgen hatte auch die Auszahlung der Soforthilfe im niederbayerischen Simbach am Inn begonnen. "Der Ansturm ist enorm. Eine halbe Stunde nach Öffnung des Rathauses um 07:00 Uhr haben sich schon 140 Menschen registrieren lassen", sagte Bürgermeister Schmid. Bis zum Mittag hatten nach seinen Angaben "an die 1000 Menschen" das Geld beantragt. Jeder betroffene Haushalt erhält 1500 Euro, um das Notwendigste zu kaufen. Am ersten Tag der Auszahlung am Landratsamt in Pfarrkirchen hatten am Vortag 682 Menschen die Soforthilfe abgeholt. Insgesamt wurde mehr als eine Million Euro ausgezahlt.

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Die Hilfsbereitschaft im Hochwassergebiet im niederbayerischen Simbach am Inn ist derart groß, dass am Samstag ein Chaos auf den Zufahrtswegen ausbrach. Parkplätze waren total überfüllt, ankommende Helfer konnten nicht mehr zu den Hochwassergebieten gebracht werden. "Helfer, die noch auf dem Weg sind, sollten umkehren", appellierte Bürgermeister Schmid.

Unwettergefahr besteht weiter

Sorgen bereiten die Wetteraussichten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte für die Nacht zum Sonntag vor starkem Regen in den Überschwemmungsgebieten. Am Samstag verzeichnete der DWD kräftige Gewitter mit heftigem Niederschlag im Norden des Freistaats sowie am Alpenrand. In der oberbayerischen Gemeinde Hohenpeißenberg (Landkreis Weilheim-Schongau) fielen nach Auskunft des DWD mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Bewohner eines Hauses wurden durch einen Hangrutsch für kurze Zeit von der Außenwelt abgeschnitten. Verletzt wurde der Polizei zufolge niemand.

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