Bub (9) aus Bayern jüngstes Opfer von Magdeburg: Mutter mit herzzerreißenden Worten

Magdeburg/Floß - Weihnachten feiern zu müssen und das eigene Kind sitzt nicht mit dabei vor dem Christbaum. Nie mehr. Weil es mit neun Jahren aus dem Leben gerissen wurde. Dieser Schmerz, es gibt wohl keine Worte dafür. Und doch hat die Mutter des kleinen André berührende Zeilen gefunden. Er ist das jüngste Opfer des Anschlags in Magdeburg – er wohnte in Niedersachsen, stammte aber ursprünglich aus Bayern.
In einem Facebook-Beitrag schreibt Désirée G. am Wochenende: "André hatte keinem etwas getan. Er war doch erst 9 Jahre bei uns auf der Erde." Die Frage, die sie quält: "Wieso du... wieso nur. Ich verstehe es nicht."

Er war dem Profil zufolge der Jüngste von fünf Geschwistern. Im Jahr 2023 überschrieb G. ein öffentliches Foto der fünf mit "mein Leben".
In dem Beitrag zum Anschlag in Magdeburg schreibt die Mutter weiter: "Nun bist du bei Oma und Opa im Himmel. Sie haben dich sehr vermisst, so sehr wie wir dich nun hier vermissen." Sie verspricht: "Du wirst immer in unseren Herzen weiterleben."
"Das Mutterherz kann man nicht reparieren"
Ihr Wunsch: "Lasst meinen kleinen Teddybär nochmal um die Welt fliegen" – damit ist gemeint, den Post zu teilen und gemeinsam an ihn zu erinnern. Rund 187.000 Mal wurde dies bereits getan.
Darunter finden sich unzählige Kommentare, auch von Bekannten der Familie. Alle drücken ihr Beileid, ihr Mitgefühl, ihre Fassungslosigkeit aus. Dazu schwarze Herzen, Kerzen, Regenbogen-Emojis.

Eine Nutzerin schreibt: "André war ein Schatz, egal, was ich hier schreibe, das Mutterherz kann man nicht reparieren."
In Floß in der Oberpfalz gedachten die Menschen in einem Gottesdienst am Samstagabend dem getöteten Buben. Wie der BR berichtet, war der Neunjährige erst vor Kurzem mit seiner Mutter aus der Gemeinde im Landkreis Neustadt an der Waldnaab weggezogen.
"Er ist hier in die Schule gegangen"
Der dortige Pfarrer Max Früchtl kämpfte dem Bericht zufolge beim Gottesdienst selbst mit den Tränen und sagte: "Er ist hier in die Schule gegangen, aufgewachsen und hier sind seine Freunde, seine Geschwister, die Menschen, mit denen er vertraut war."
Gott sei "stärker als die Kraft des Fahrzeuges, das dieses Kind überrollt hat", sagte der Geistliche weiter. "Und er ist unendlich mächtiger als die Bosheit dessen, der dieses Unheil angerichtet und verursacht hat."

Der Neunjährige war auch Mitglied der Kinderfeuerwehr Warle (in der Gemeinde Uehrde, rund eine Stunde von Magdeburg entfernt). Die niedersächsische Jugendfeuerwehr hat bereits einen Spendenaufruf für seine Familie gestartet. Darin heißt es, André sei engagiert gewesen, aber "durch diese sinnlose Tat aus dem Leben gerissen" worden.
"Jeder Beitrag – sei er noch so klein – hilft"
"Um Andrés Familie in dieser schwierigen Zeit finanziell zu unterstützen, bitten wir gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen herzlich um Spenden über den Sozialfonds. Jeder Beitrag – sei er noch so klein – hilft."
Die Feuerwehr baut auf Gemeinschaft: "Gemeinsam stehen wir als Feuerwehrfamilie in dieser Zeit der Trauer zusammen."
Das Spendenkonto der Feuerwehr
Kontoinhaber: Landesfeuerwehrverband Niedersachsen
Stichwort: - André -
Bank: Sparkasse Hannover
IBAN: DE23 2505 0180 0001 0175 08