Brutales "Squid Game" auf Bayerns Schulhöfen angekommen

Die Netflix-Serie "Squid Game" erfreut sich auch bei den Jungen größter Beliebtheit - mit Folgen.
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München - Die kapitalismuskritische Serie "Squid Game" ist mittlerweile nicht nur bei Serienfans weltweit ein durchschlagender Erfolg: Vermehrt melden sich in Bayern Lehrerinnen und Lehrer zu Wort, die beobachten, wie Schüler auf dem Pausenhof die brutale Netflix-Serie nachspielen.

Zwar spielten Schüler Serien oder Computerspiele immer wieder nach, das sei ganz normal, sagt Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) gegenüber der dpa. "Aber das hat schon eine neue Qualität und es sorgt für Aufregungen."

Die südkoreanische Serie erzählt die Geschichte von knapp 500 hoch verschuldeten Menschen, die in scheinbar harmlosen Kinderspielen gegeneinander antreten, um ein Preisgeld zu gewinnen. Wer es jedoch nicht in die nächste Runde schafft, wird getötet. 

"Squid Game": Ohrfeigen in Augsburg

Von Gewalt auf Augsburger Schulhöfen in dem Zusammenhang berichtet der" BR": Die Schüler spielen die "Squid Game"-Spiele nach, am Ende setzt es jeweils Ohrfeigen.

Fälle wie in Augsburg sind aber offenbar bisher noch die Ausnahme. Das "Squid Game" sei zwar auf Schulhöfen ein riesiges Thema, in München und anderen bayerischen Kommunen haben Polizei und Landeskriminalamt aber (noch) keine gewalttätigen Auseinandersetzungen registriert. 

"Squid Game" taugt auch als Marketing-Gag

An mehreren Grund- und Mittelschulen sind laut Bayerischem Landeskriminalamt (LKA) Visitenkarten aufgetaucht, die als Einladung zum "Squid Game" gelten. Solche Visitenkarten haben in Augsburg die Polizei auf den Plan gerufen, da diese die Schülerinnen aufgeschreckt hätten. Es stellte sich dann heraus, dass dahinter eine Marketing-Aktion einiger junger Männer stand, wie der "BR" berichtet.

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Das LKA spricht insgesamt von "vereinzelten verdächtigen Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Fernsehserie". Aktuell seien aber keine Fälle von Körperverletzungen oder Gewalttaten im Zusammenhang mit dem Spiel an bayerischen Schulen bekannt.

"Squid Game"-Halloween-Partys in München

Dennoch zeigt sich der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (FW) alarmiert. Er sagte der AZ: "Ich beobachte mit Sorge, dass manche Schülerinnen und Schüler die Serie 'Squid Game' auf den Schulhöfen nachspielen. Gewalt hat in unseren Schulen nichts verloren. Unsere Lehrkräfte sind aber hervorragend ausgebildet und ich bin mir sicher, dass sie die Themen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen, im Unterricht von sich aus aufgreifen. Bei Anzeichen von Gewalt reagieren sie stets nach dem Grundsatz der 'Null-Toleranz'."

Derweil steht am Sonntag Halloween an und die ikonischen roten Overalls aus der Serie erfreuen sich als Kostüm größter Beliebtheit. Außerdem sind - auch in München - viele "Squid Game"-Mottoparties angesagt. 

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2 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 29.10.2021 16:41 Uhr / Bewertung:

    Ich denke mal, niemand hat etwas gegen Rollenspiele.
    Die Gefahr besteht aber dann, wenn sich die Grenzen zwischen Realität Virtuellem verwischen. Wenn gespielte Rollen/Charakter unbewußt ins reale Leben übernommen werden.
    Vereinfacht gesagt, wenn etwas im Spiel funktioniert, warum soll es real nicht auch funktionieren.
    Ich habe den Eindruck, da entsteht zukünftig etwas, bei dem man genau hinschauen muß.

  • barzussek am 29.10.2021 15:35 Uhr / Bewertung:

    Die Unkultur greift um sich und es ist auch kein Wunder da gibt es welche die wollen Gott gendern da wollen die Grünen die stillen Feiertage abschaffen weil man am Karfreitag nicht tanzen darf oder am Totensonntag soll auch getanzt werden dürfen Scheiß auf die Ehrung der Toten und die Gefühle und Tradition der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung

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