Brutaler Raubmord: Täter warf Opfer vor den Zug

Der vermeintliche Selbstmord eines Gelegenheitsarbeiters (49) aus Lehrberg entpuppte sich fünfeinhalb Jahre später als die Tat eines eiskalten Killers. Gegen einen Skinhead (34) wurde Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts erlassen.
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Der vermeintliche Selbstmord eines Gelegenheitsarbeiters (49) aus Lehrberg entpuppte sich fünfeinhalb Jahre später als die Tat eines eiskalten Killers. Gegen einen Skinhead (34) wurde Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts erlassen.

ANSBACH Detlef G. war am frühen Morgen des 14. August 2002 in der Nähe seiner Wohnung von einem Güterzug überrollt worden. Trotz einiger Ungereimtheiten ging die Kripo am Ende ihrer Ermittlungen von einem Selbstmord aus. Immerhin hatte der dem Alkohol zugeneigte Mann schon mehrere Suizidversuche unternommen und angekündigt, dass er sich eines Tages vor den Zug werfen wolle.

Doch die Einschätzung der Behörden erwies sich nun als ein Irrtum. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Ernst Metzger gab ein Häftling den entscheidenden Tipp. Der Mordverdächtige, der wegen eines Raubes einige Zeit lang ebenfalls im Gefängnis saß, hatte dort mit dem als Selbstmord getarnten Verbrechen geprahlt – und wurde prompt verpfiffen.

Jetzt geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Skinhead, der sich in Begleitung seiner damals 39-jährigen Freundin befand, das spätere Opfer an einem Parkplatz zwischen Ansbach und Lehrberg in seinen Wagen einsteigen ließ und mitnahm. Am Zielort angekommen, ließ er den betrunkenen Fahrgast aussteigen, prügelte ihn dann jedoch in Raubabsicht zusammen. Den Ermittlungen zufolge zerrte er dann den bewusstlosen Mann wieder in sein Auto und ließ sich von seiner Freundin zur nahe gelegenen Bahntrasse fahren.

Dort legte er schließlich sein Opfer quer über die Schienen – und wartete seelenruhig bis ein Güterzug aus Richtung Würzburg anrollte. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter dabei zuschaute, wie Detlef G. zerfetzt wurde.

Der Tatverdächtige bestreitet die Vorwürfe. Doch in seiner Wohnung wurden bei einer Durchsuchung verschiedene Gegenstände sichergestellt, die möglicherweise mit der Tat in Verbindung gebracht werden können.

Noch nicht genau geklärt ist die Rolle, die die Freundin bei der Bluttat spielte. Doch auch gegen sie wurden von der Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet. Helmut Reister

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