Brutale Jugendbande verurteilt

Das Multi-Kulti-Quartett lauerte Schülern in der Nürnberger Südstadtauf – unter anderem wurden Handys geraubt.
NÜRNBERG Sie passten ihre Opfer am Tag vor den Schulen, aber meist nachts in Parks und U-Bahnhöfen in der Nürnberger Südstadt ab, verprügelten sie und raubten ihnen Handys und Geld. „Katastrophal verroht und fernab jeder elterlicher Kontrolle“, fand Richter Richard Pruy die vier Jugendlichen (15 bis 19), die als Bande die Nürnberger Südstadt terrorisierten.
Die drei Haupttäter (ein Tamile, zwei Deutschrussen) wurden gestern vom Nürnberger Jugendschöffengericht zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der Jüngste (15), ein Türke, kam mit zwei Jahren, drei Monaten davon – und machte auf dem Weg ins Gefängnis das Siegeszeichen, grinste in den mit Verwandten und Freunden des Quartetts vollbesetzen Saal. Da rief sein in Tränen aufgelöster älterer Bruder verärgert: „Hast du nichts daraus gelernt?“
„Diese Schlampe“, murmelte ein Zuschauer In Richung Staatsanwältin
Alle vier Angeklagten sind trotz ihres Alters zigfach vorbestraft und knasterfahren – es hat sie nicht abgeschreckt. Im Gegenteil: Der Ukrainer (18) versuchte noch, in Jugendhaft Mitgefangene zu erpressen. „Auch die Qualität der Taten hat sich geändert. Von Diebstahl, Schwarzfahren und Körperverletzung hin zu Verbrechen wie Raub und Erpressung“, stellte die Staatsanwältin fest. „Diese Schlampe“, murmelte ein Zuschauer.
In wechselnder Besetzung überfielen die Angeklagten andere Jugendliche – ob am Budapester Platz oder Maffeiplatz, in der Sperberstraße und vor der Adam-Kraft-Realschule. Einen 15-Jährigen verfolgten sie am Nachhauseweg, raubten unter der Drohung, abgebrühte und knasterfahrene Kerle zu sein, sein Handy und Geld. „Es war doch nicht so schlimm“, behaupteten sie dann vor Gericht.
Einer von ihnen wurde kürzlich in der U-Haft sogar Vater. Wie seine kriminellen Kumpane darf er jetzt im Knast den Hauptschulabschluss und eine Lehre nachmachen. cis